Wolfsburg: Rekonstruktion des Horror-Unfalls
Blick auf die Unfallstelle: Der Fahrer des weißen VW Golf GTI wird weiterhin auf einer Intensivstation behandelt.Foto: Photowerk

Wolfsburg: Rekonstruktion des Horror-Unfalls

Wolfsburg. Nach dem schrecklichen Verkehrsunfall am Montagvormittag gegen 10 Uhr auf der B 188, bei dem ein Autofahrer (60) starb, ein 22-Jähriger schwer und ein 83-Jähriger leicht verletzt wurde, hat die Polizei weitere Beweismittel ausgewertet. Durch Bildmaterial und Spuren konnten die Beamten den Unfallhergang genauer rekonstruieren, als es zunächst möglich war. Mit einem überraschen Ergebnis.
Gutachter stellten fest, dass einige Aussagen von Zeugen so nicht zutreffen können. Was man jetzt sicher sagen kann: Gegen 10 Uhr überholte der 69 Jahre alte Fahrer des Renault Alpine über die Rechtsabbiegespur Richtung Kästorf, Warmenau, Brackstedt den auf dem Hauptfahrstreifen links befindlichen Lkw, gefolgt von dem 22-Jährigen in dem weißen VW Golf GTI.
Als beide den Lastwagen passiert hatten, fuhr der 22-Jährige mit überhöhter Geschwindigkeit mit seinem VW Golf GTI auf das linke Hinterrad des Renault Alpine auf. Dadurch geriet er in eine Schräglage und kam auf die Gegenfahrbahn, wo er zuerst mit dem VW Passat des 60 Jahre alten Wolfsburgers zusammenstieß, der noch an der Unfallstelle starb.
Durch den Zusammenstoß wurde der Golf durch die Luft geschleudert und krachte mit seinem Heck gegen den Skoda eines 83 Jahre alten Gifhorners, der hinter dem Passat fuhr. Anschließend schleuderte der GTI wieder zurück auf die Richtungsfahrbahn Weyhausen, wo er völlig zerstört liegen blieb. Der Skoda des 83 Jahre alten Gifhorners rummste anschließend in den Motorblock und umherfliegende Wrackteile des VW Passat.
Der 69 Jahre alte Fahrer des Renault Alpine konnte sein 44 Jahre altes Fahrzeug abfangen und in der Abfahrt nach Brackstedt stark beschädigt zum Stehen bringen. Der 22 Jahre alte Fahrer des VW Golf GTI wird weiterhin intensivmedizinisch behandelt und ist daher noch nicht vernehmungsfähig. Nunmehr gilt er als Unfallverursacher. Die Ermittlungen dauern an.
Unterdessen ist der Horror-Unfall auf der B 188 Gesprächsthema Nummer 1 in Wolfsburg und in den sozialen Medien. Tatsächlich ist die Bundesstraße 188 innerhalb Wolfsburgs ein Unfallschwerpunkt. Allerdings, so Polizeisprecher Figge, seien dort in der Regel riskante Wendemanöver im Stau zum Schichtwechsel im VW-Werk das Problem.
In den Sommer- und VW-Werksferien steht planmäßig die Sanierung der B 188 zwischen Weyhausen und der Wache Nord an. Die Straße wird künftig dreispurig – zwei Spuren von Weyhausen nach Wolfsburg, eine in die umgekehrte Richtung.