Perfekter Deal: Volkswagen übernimmt die Porsche AG
Wolfsburg. Vollzug nach monatelanger Blockade: Volkswagen holt das Porsche-Sportwagengeschäft komplett unter sein Dach – und das dank eines Kunstgriffes mit erheblich gesenkter Steuerlast. VW zahlt für die noch fehlenden 50,1 Prozent der Porsche AG rund 4,46 Milliarden Euro an die Porsche-Dachgesellschaft Porsche SE (PSE). Außerdem überträgt das Unternehmen eine VW-Stammaktie. Statt bis zu 1,5 Milliarden Euro werden so nur rund 100 Millionen Euro Transaktionssteuern fällig.

VW-Vorstand Martin Winterkorn (r.), Aufsichtsratsmitglied Wolfgang Porsche und Porsche AG-Vorstand Matthias Müller (l.).
Die Umsetzung der Transaktion ist für den 1. August dieses Jahres geplant. Die Gremien beider Seiten haben dem Vorhaben „nach Vorliegen aller erforderlichen verbindlichen Auskünfte der Finanzbehörden“ zugestimmt. Steuerrechtlich handelt es sich nicht um einen Verkauf, sondern um einen internen Umbau. Daher muss auch die eine Aktie fließen.
„Die einzigartige Marke Porsche wird nun fester Bestandteil des Volkswagen Konzerns“, sagte VW-Chef Martin Winterkorn. Volkswagen und Porsche würden durch die Zusammenführung in Zukunft noch stärker. „Davon werden unsere Kunden, Mitarbeiter und Aktionäre profitieren“, so Winterkorn.
Porsche-Vorstandsmitglied Matthias Müller rechnet „mit einem attraktiven Wertsteigerungspotenzial“. Etwa zwei der 4,46 Milliarden Euro will die Porsche-Dachgesellschaft nutzen, um Schulden abzutragen. Die Porsche SE hält nach der gescheiterten Übernahme die hauchdünne Mehrheit an Volkswagen. Ihre Mehrheitseigner sind die Familien Porsche und Piëch.