FDP-Generalsekretärin attackiert VW-Chef Müller als „Diesel-Judas“
Hat der Diesel noch eine Zukunft? Nach den Aussagen von VW-Chef Matthias Müller über ein Ende der Subventionen attackierte ihn FDP-Generalsekretärin Nicola Beer als „Diesel-Judas“. imago80620852h

FDP-Generalsekretärin attackiert VW-Chef Müller als „Diesel-Judas“

Berlin. VW-Chef Matthias Müller sorgt mit Aussagen über ein Ende der Diesel-Subventionen an der Zapfsäule weiter für Zündstoff. FDP-Generalsekretärin Nicola Beer attackierte Müller als „Diesel-Judas“. Sie warf ihm außerdem „ungenierte Selbstbedienung zu Lasten der Dieselfahrer“ vor.
Ein Sprecher von Volkswagen konterte dies mit den Worten: „Die spezifische Wortwahl von Frau Beer zu bewerten, überlassen wir lieber anderen. Wobei sich schon die Frage stellt, ob das die politische Diskussionskultur ist, die Deutschland voran bringt.“
Müller hatte die bestehenden Steuervorteile für Dieselsprit in Zweifel gezogen. Beer schrieb am Mittwoch auf dem Kurznachrichtendienst Twitter mit Blick auf Müller: „Frage an den Diesel-Judas: Was tragen Sie denn dazu bei, damit neue Technologien und emissionsfreie Kraftstoffe schneller kommen? Oder nur Abgreifen von noch mehr Subventionen?“
Beer konkretisierte später ihre Kritik. Die FDP-Politikerin sagte: „Anstatt berechtigten Forderungen von hohen Wertverlusten betroffener Dieselfahrer nach Entschädigung nachzukommen, will VW-Chef Müller Diesel höher besteuern.“ Halter und Fahrer dieser Fahrzeuge zahlten bereits heute mehr als 20 Milliarden Euro an Abgaben. „Es gibt also keine Subvention, wie Müller weismachen will. Er will höhere Steuern von Dieselfahrern, die dann als Subvention für Forschung und Entwicklung seinem Unternehmen zufließen sollen.“
Ein VW-Sprecher sagte, VW freue es, dass der Debattenbeitrag von Müller zur Frage, welche finanziellen Anreize wir im Land künftig setzen, um emissionsarme Mobilität voran zu bringen, so breit aufgegriffen worden sei. Dass der moderne Diesel zum Erreichen der strengeren Klimaschutzvorschriften benötigt werde und weiter seinen wichtigen Platz hat, sei völlig klar. „Wenn wir überzeugt sind, dass der E-Mobilität die Zukunft gehört, dann müssen wir aber gleichzeitig die Voraussetzungen dafür schaffen, dass sie aus der Nische fahren kann. Daran sollten Politik und Autoindustrie gemeinsam arbeiten.“ Und weiter sagte der VW-Sprecher: „Gerne laden wir Frau Beer und Herrn Lindner zu uns nach Wolfsburg ein, damit sie sich in unserer Forschung und Entwicklung einschlägig und fundiert über die Antriebsstrategie der Zukunft informieren können.“