Ehmer Ehepaar baut Kapelle für 600 Jahre alten Altar
Ehmen. Mit einem Paukenschlag endete vergangenen Sonntag der Gottesdienst zum Neujahrsempfang in St. Ludgeri. Einen Altar von 1420, der bis zum 19. Jahrhundert in der Vorgänger-Kirche stand, holt die Gemeinde aus dem Landeskirchenmuseum Hannover zurück nach Ehmen. Um diesem Schatz einen würdigen Standort zu geben, wird sogar eine neue Kapelle gebaut.

Neue Kapelle für St. Ludgeri: Katharina und Bernd Hansmann (l.) finanzieren den Bau, in dem der Ehmer Altar von 1420 stehen soll.Photowerk (2)
Wahnsinn: Finanziert wird das rund 600.000 Euro teure Projekt komplett vom Ehmer Ehepaar Katharina und Bernd Hansmann. Sie hatten den sogenannten Marienkrönungsaltar im Sommer vergangenen Jahres besichtigt – Auslöser für die kühne Idee, das Objekt zurückzuholen. Nach Gesprächen mit dem Landeskirchenmuseum einigte man sich schließlich auf eine Dauerleihgabe von zunächst 99 Jahren.
Doch dann kam die nächste Hürde: Wo soll der Altar stehen? Schnell war klar, dass weder die Kirche noch das Gemeindehaus infrage kommen. „Also entschlossen wir uns, eine Kapelle zu bauen“, schildert Bernd Hansmann.
Im Februar soll der Bauantrag bei der Stadt gestellt werden. „Läuft alles gut, können im April die Arbeiten starten“, erklärt Pastor Hartmut Keitel. Sein Dank in Richtung der Hansmanns: „Das ist ein großes Geschenk für die Gemeinde, das wir voller Stolz annehmen.“ „Wichtig war uns, dass der Altar nicht als Museumsstück präsentiert wird, sondern wieder in einen gottesdienstlichen Kontext aufgenommen wird“, betont Katharina Hansmann. Deshalb soll die Kapelle als Tauf- und Andachtstätte sowie als sogenanntes Kolumbarium mit 128 Urnenfächern dienen. Die Einweihung ist für Ostern 2014 geplant.
Ortsbürgermeister Peter Kassel findet das Vorhaben großartig: „Für Ehmen ist das eine große Herausforderung“. Er ist überzeugt: „Die Attraktivität unserer Gemeinde wird dadurch gesteigert.“