Polizei Salzgitter legt Unfallbilanz 2019 vor
Mit der Entwicklung in der Stadt größtenteils zufrieden: Frank Steinke, Sachbearbeiter bei der Polizei Salzgitter. Foto: Rudolf Karliczek

Polizei Salzgitter legt Unfallbilanz 2019 vor

Salzgitter​. Die Polizei hat in Sachen Unfallstatistik 2019 eine schlechte und eine gute Nachricht parat. Die Zahl ist von 2887 auf 3028 zwar leicht gestiegen, aber vor allem bei den Personenschäden sieht es im Bereich der Inspektion Salzgitter besser aus als im Vorjahr. 443 Menschen (2018: 421)  wurden leicht verletzt, 55 schwer (72). Zudem gab es keinen Toten, 2018 hatte ein Mensch sein Leben verloren.

Die Zahl der folgenschweren Unfälle sei „erfreulicherweise rückläufig“, so Frank Steinke, Sachbearbeiter Einsatz und Verkehr. Der starke Berufsverkehr ist ihm noch ein Dorn im Auge. DAbei könnten Arbeitgeber durch Maßnahmen auf den Firmenparkplätzen dazu beitragen, dass die Beschäftigten  nicht einzeln zum Job fahren, sondern mehr auf Fahrgemeinschaften umsteigen. „So ließe sich die Masse der Autos reduzieren.“

Auffällig sind die schweren Unfälle mit Personen ab 65 Jahren. Sie sind mitunter als Radfahrer oder Fußgänger die Leidtragenden. Frank Steinke appelliert an die älteren Einwohner, „achtsam mit sich selbst“ zu sein. Viele kümmern sich um eine gesunde Lebensweise, nur im Straßenverkehr seien sie dann nachlässig. Auch ein Bummel durch die Fußgängerzone kann Risiken bergen, wenn dort gerade ein Lieferwagen rangiert.

Mehr Fahrer wurden gestoppt, als sie berauscht hinter dem Steuer saßen. 110 Fälle gegenüber 105 im Vorjahr zählten die Beamten. Da liegt auch daran, dass sie immer besser ausgebildet sind, um zu erkennen, ob jemand Drogen genommen hat. Frank Steinke: „Das werden wir fortführen.“

Auch bei den Unfallfluchten hat sich die Lage etwas verschlechtert. Die Zahl stieg von 774 auf den „traurigen Höchstwert“ von 807, von denen die Polizei 308 aufklären konnten. 25 mal wurden Personen verletzt, nur elfmal wurden die Verursacher ermittelt. So ein Vergehen sei nicht nur unsozial, so Frank Steinke, es bringe auch einen erheblichen Einsatzaufwand mit sich. „Diese Ressourcen würden wir gerne an anderer Stelle einbringen.“ Es lohne sich nicht, nach einem Parkrempler wegzufahren und sich so straffällig zu machen.

2020 bleibt Salzgitters Polizei weiter am Ball. Außer Präventionsaktivitäten und Informationen über die technische Entwicklung im Straßenverkehr geht es auch um die Hauptunfallursachen, die in Sachen Alkohol, Geschwindigkeit, Vorfahrt und Ablenkung zu finden sind. Im Blick bleiben der Güterkraftverkehr, die Sicherheit des Fahrradverkehrs, Schulwegsicherheit und die Aktivitäten junger Fahrer und Senioren. Der Ratschlag der Polizei: „Gefahren im Straßenverkehr machen keine Pause. Greifen Sie zu Gurt und Schutzhelm – nicht zum Handy.“

Positiver Trend in Baddeckenstedt

Positiv ist die Entwicklung auf den Straßen in der Samtgemeinde Baddeckenstedt, in der die Zahl der Verkehrsunfälle 2019 im Vergleich zum Vorjahr von 229 auf 175 gesunken ist, allerdings gab es mehr folgenschwere Geschehnisse. So stieg die Zahl der schweren Unfälle  von acht auf elf, die Zahl der Schwerlveretzten von neun auf 15. Bei den Leichtverletzten sank sie leicht von 34 auf 32. Als Ursachen nennt die Polizei Fehler beim Abbiegen, nicht angepasste Geschwindigkeit und Missachtung der Vorfahrt. Die Zahl der Wildunfälle ist von 89 im Vorjahr auf 61 gesunken, acht davon auf der Kreisstraße 54 von Oelber nach Lichtenberg, die damit 2019 die am schwersten belastete Strecke blieb.