Warnstreik: Der Tarifkonflikt am Klinikum Salzgitter spitzt sich zu

Warnstreik: Der Tarifkonflikt am Klinikum Salzgitter spitzt sich zu

Im Tarifkonflikt mit dem Helios-Konzern haben am Freitag nach Gewerkschaftsangaben etwa 150 Beschäftigte die Arbeit niedergelegt. Sie werfen dem Konzern eine Blockadehaltung bei der Lohnerhöhung vor. Das Unternehmen weist die Vorwürfe zurück.

„Die Beschäftigten sind angefressen“: Warnstreik vor dem Klinikum Salzgitter.

Der Warnstreik hat sich laut Dienstleistungsgewerkschaft verdi bemerkbar gemacht. „Von acht OP-Sälen wurden lediglich zwei für unaufschiebbare Eingriffe und Notfälle aufrecht erhalten. Erhebliche Einschränkungen gab es auch im Labor, der Endoskopie, der Physikalischen Therapie und dem Schreibdienst“, so verdi-Sprecher Jens Havermann. Nach dessen Worten sind die Mitarbeiter „richtig angefressen über die Hinhaltetaktik des Konzerns“. Auch Betriebsratsvorsitzender Holger Danke war zufrieden mit der Aktion. „Die Beteiligung war klasse.“

Laut verdi warten die Beschäftigten seit Anfang des Jahres auf eine Lohnerhöhung. Die Helios-Führung habe das ausgehandelte Tarifergebnis über eine Gehaltserhöhung von sechs Prozent bei einer Laufzeit von zwei Jahren zurückgezogen und wolle vor Abschluss über die jährliche Sonderzahlung neu verhandelen. Diese ist ein Ersatz für das Weihnachtsgeld und orientiert sich am Gewinn der Kliniken. Diesen wolle der Konzern deutlich steigern, vorher aber die Erfolgsbeteiligung der Belegeschaft abkoppeln, vermutet Havermann. Er fordert Helios auf, „die Gehaltserhöhung zu unterschreiben“. Dann ließe sich über die Gewinnbeteiligung reden. Sollten die Verhandlungen morgen scheitern, kündigt verdi einen zweitägigen Streik am nächsten Donnerstag und Freitag an.

Um die Versorgung müsse sich auch im Streikfall niemand sorgen, teilt Ulrike Grönefeld, Regionalleiterin der Helios-Unternehmenskommunikation, auf Anfrage mit. An jedem Standort sei ein Notdienst eingerichtet, eingeleitete Therapien würden fachgerecht fortgesetzt. „Dass die beiden Themen Entgelt und Ergebnisbeteiligung gemeinsam verhandelt werden sollen, haben wir von Beginn an deutlich gemacht“, entgegnet sie den Vorwürfen von verdi. Alle „wesentlichen Komponenten“ müssten dabei verhandelt werden.

Dem Konzern ist es laut Grönefeld wichtig, „für alle acht Kliniken, die auf Wunsch von verdi in die Verhandlungen einbezogen wurden, eine angemessene Entgeltsteigerung in Verbindung mit einer tariflich fixierten Jahressonderzahlung zu vereinbaren“. Diese biete Mitarbeitern die Verlässlichkeit, die verdi an anderer Stelle immer fordert. Grönefeld: „Wir sind weiter an einem zügigen Tarifabschluss interessiert.