„Stoppt den Rassismus“: Salzgitter bleibt wachsam
Stoppt Rassismus: Die Metaller Reinhard Bunzel und Franz Killer ziehen das geklebte Transparent am Rathaus in Salzgitter hoch. Foto: rwe

„Stoppt den Rassismus“: Salzgitter bleibt wachsam

Lebenstedt. „Stoppt den Rassismus – Bragida NO“ heißt es wieder am Rathaus. Das Bündnis gegen Gewalt und Fremdenfeindlichkeit hat das Transparent, das in einer Nacht von vermutlich rechtsradikalen Tätern zerschnitten worden war, im Zuge einer Mahnwache neu aufgehängt. Mitarbeiter der Hütte reparierten das Banner, das nun wieder seinen Platz über dem Eingang hat. Damit will das Bündnis ein Zeichen für Zivilcourage setzen.
„Wir lassen uns nicht einschüchtern“, betonte denn auch Wolfgang Räschke, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Salzgitter-Peine. Er nannte Aufmärsche wie Pegida in Leipzig oder Bragida in Braunschweig „unsäglich“. Er sei froh, dass es keinen Ableger in Salzgitter gebe. Das habe auch mit der klaren Haltung der Stadt zu tun. Er dankte dem Bündnis für dessen Aktivitäten und Oberbürgermeister Frank Klingebiel, der sich auch den Anti-Bragida-Protesten in Braunschweig angeschlossen habe. Mit Hinweis auf das zerstörte Transparent oder Hakenkreuze an Kirchenmauern mahnte Räschke, wachsam zu bleiben. Die gesellschaftliche Stimung habe sich verändert. Viele Menschen sähen sich als normale Bürger, liefen aber bei Pegida hinterher und wiederholten die Parolen der Neonazis. „Da ist kein Mitgefühl zu spüren“, beklagte er. 
Klingebiel hob die Weltoffenheit Salzgitters hervor, wo jeder Mensch willkommen sei. „Wir haben eine Verpflichtung. Diese Stadt wurde von Flüchtlingen aufgebaut.“ Er forderte die Bürger auf, ihr Gesicht zu zeigen, auf die Straße zu gehen und den „Menschenfängern“ der Pegida-Bewegung die Stirn zu bieten. Als Rezepte nannte Klingebiel  „Bildung, Bildung und Bildung“. Es gelte, Kinder und Jugendliche schon früh vor dem rechten Gedankengut zu schützen. „Das ist unsere Aufgabe.“