Stadt Salzgitter kann Investitionswünsche der Sportvereine kaum erfüllen

Stadt Salzgitter kann Investitionswünsche der Sportvereine kaum erfüllen

Auf Einladung der städtischen Sport und Freizeit GmbH (SFS) haben sich Vereinsvertreter, Politiker und Mitglieder des SfS-Aufsichtsrates im Vereinsheim des SC Gitter zum Sportgespräch getroffen. Dort wurde ihnen der Kunstrasenplatz des Vereins präsentiert. Danach wurden weitere Sportfördermaßnahmen, die Probleme der Schwimmvereine und die Auswirkungen des Ganztagsbetriebs an Schulen gesprochen.

Die Teilnehmer am Sportgespräch besichtigen den neuen Kunstrasenplatz des SC Gitter.

Nach dem traditionellen Grünkohlessen lobte Oberbürgermeister Frank Klingebiel in seiner Begrüßung die neue Anlage beim SC Gitter und betonte, dass der Verein nicht bevorzugt worden sei. Der Bau von Kunstrasenplätzen werde gezielt bei den Vereinen mit einer intensiven Jugendarbeit gefördert, so Klingebiel.
Kreissportbund-Vorsitzender Clemens Löcke stellte MTV-Chefin Anja Wolfgram-Funke als neues Mitglied im Beirat der SfS vor, begrüßte den Vorsitzenden des Kreisfachverbandes Schwimmen, Detlef Ostermann.
Der SfS-Geschäftsführer Walter Strauß wies auf große Probleme hin: „Wir haben Anträge auf Förderung weiterer Großprojekte in Höhe von 300.000 Euro im nächsten Jahr“. Das könne die Stadt so nicht stemmen, da müsse politisch entschieden werden, so Klingebiel.
Aus dem Topf der SfS von 85.000 Euro stünden nach Meinung des Beiratsvorsitzenden Matthias Giffhorn lediglich noch knapp 30.000 Euro zur Verfügung. Die anderen Projekte wie der Wiederaufbau des abgebrannten MTV-Vereinsheims und die Kunstrasenplätze für Salder und Union können laut Oberbürgermeister nur parallel zur SfS-Förderung laufen.
„Die Unterhaltsmittel für die Sportvereine bleiben davon unberührt“, klärte Strauß auf. Es gehe nur um die investiven Maßnahmen, mit denen auch die kleinen Anträge der  Sportvereine unterstützt werden sollen, ergänzte Klingebiel.  „Wenn wir die Projekte fördern wollen, muss geklärt werden, wie sie finanziert werden sollen. Die SfS kann das nicht stemmen“, betonte der OB.
In der anschließenden kontroversen Diskussion um Anträge bei der Schacht Konrad-Stiftung hob Löcke die besondere gesellschaftliche Bedeutung des Sports und einen Anspruch auf Konrad-Gelder hervor. Die Kooperation der Vereine mit den Ganztagsschulen werde als notwendiges Modell gewertet und als Chance gesehen.
TSV-Vorsitzender Wolfgang Kasten sieht die Entwicklung dagegen eher kritisch: „Wir haben nicht mehr so viele Übungsleiter, zurzeit sind 76 unterwegs.“
Klingebiel sieht kein Einnahme-, sondern ein Ausgabeproblem bei der Stadt. „Wir finanzieren viele Aufgaben, die durch Bund und Landesvorgaben begründet sind vor allem im Bereich der Bildung“, beklagt er fehlende Zahlungen.
Dennoch soll das Hallen- und Freibad Lebenstedt renoviert werden. Detlef Ostermann bat um Rücksprache mit den Fachleuten der Schwimmvereine, die ihm Strauß zusicherte. Alle Nutzer sollen zu den Planungsberatungen für den Umbau 2015 hinzugezogen werden.