Solidaritätsessen in Salzgitter für die "Not der Nächsten"
Die Propstei Salzgitter-Lebenstedt, das SOS Mütterzentrum, die Johanniter, die Salzgitter-Tafel, die Stiftung Wohnen und Beraten und das Diakonische Werk laden ein zu einem Solidaritätsessen am Donnerstag, 6. Dezember. Ab 12 Uhr gibt es Erbsensuppe auf dem Platz am Monument.

Katharina Mittelstaedt (Tafel), Propst Joachim Kuklik, Petra Behrens-Schröter (Diakonisches Werk) und Manuela Tödtmann (Johanniter) laden am 6. Dezember zum Solidaritätsessen auf den Monumentplatz ein.
Mit dem gemeinsamen Essen wollen die Veranstalter aufmerksam machen auf die „Not der Nächsten“, insbesondere auf die der Kinder. Jede Institution leistet dazu einen Beitrag. Die Johanniter spenden 100 Liter Suppe, das Mütterzentrum bringt Kaffee und Kekse mit, die Stiftung Wohnen und Beraten stellt Geschirr und Mobiliar, die Tafel bereitet kleine Geschenke vor, die der Nikolaus an dem Tag verteilt.
Arm und Reich eingeladen
Alle sind eingeladen, ob arm oder reich. Wer nichts hat, darf gratis essen. Wer mehr hat, kann eine Spende geben. Das Geld soll Bildungsprojekte für Kinder in Salzgitter unterstützen, fließt in die Hausaufgabenhilfe in den Stadtteilstreffs.
Die Not nehme in Salzgitter zu, sehr häufig betroffen seien alleinerziehende Mütter mit ihren Kindern, berichten die Initiatoren. „Menschen bitten in sehr diskreter Weise um Hilfe, viele möchten sich nicht outen“, sagt Propst Joachim Kuklik. Immer mehr Familien lebten an der Armutsgrenze.
Scheidung, Krankheit, Mangel an Bildung und geringfügige Beschäftigung, nennt Diakoniebeauftragte Petra Behrens-Schröter als Ursachen für Armut. Der Anteil der Haushalte, bei denen das Einkommen den monatlichen Bedarf nicht deckt, habe sich im Vergleich zu den vergangenen Jahren nahezu verdoppelt.
12,8 Prozent bezogen 2009 demnach staatliche Fürsorgeleistungen. Bei den Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren lag die Quote bei 22,6 Prozent. Bei den ganz Kleinen unter fünf Jahren sind es sogar 29,8 Prozent, verweisen die Veranstalter auf traurige Zahlen der Stadt.
Gerade zu Weihnachten, zum Fest der Nächstenliebe, sollten die Menschen einander nicht vergessen. „Es geht uns bei dem Essen nicht ums Geld, sondern wir wollen ein Zeichen setzen“, erklärt Behrens-Schröter. An dem Tag können sich die Besucher bei den jeweiligen Institutionen über die Situation in ihrer Stadt informieren.
Der Nikolaustag passt
Die Veranstalter wollen ein Stück Gemeinschaft schaffen und hoffen auf eine gute Resonanz. Auch wenn die Aktion mitten in der Woche liegt, sind sie guter Dinge. Zudem biete der Nikolaustag in ihren den richtigen Anlass. Schließlich hatte der Bischof von Myra einst die Handelsschiffe umgeleitet und so die notleidenden Menschen in seiner Stadt mit Essen versorgt.