Schwanenjagd auf dem Salzgittersee
Über drei Stunden zog sich das Katz-und-Maus-Spiel zwischen Feuerwehr und Schwan hin.

Schwanenjagd auf dem Salzgittersee

Lebenstedt. „Das Einfangen einer Schwanfamilie mit Nachwuchs wird sehr schwer sein“, sagte Einsatzleiter Heiko Volling am Mittwoch, als es galt, einen Schwan von einem Stück Angelschnur zu befreien.

Die Feuerwehr wurde kurz nach 15 Uhr zu einem Einsatz am Salzgittersee gerufen, weil dort ein Schwan sich an Schnabel und Gefieder in einer Angelschnur verfangen hatte.
Erste Versuche, das Tier einzufangen, erweisen sich als sehr schwierig: Über drei Stunden dauerte die Aktion. Besonders brisant: Es handelte sich um eine ganze Schwanenfamilie mit drei Jungtieren. In dieser Phase können Schwäne äußerst aggressiv und durchaus gefährlich werden.
Denis Javorina aus Braunschweig, der sich am Mittwochnachmittag mit seiner Tochter am Piratenspielplatz aufhielt, hatte das Tier in seiner Notlage gesichtet; er hatte die Schnur aus dem Schnabel hängen sehen. Diese Beobachtung hatten nach seiner Aussage mehrere Personen gemacht, Javorina meldete die Situation als Erster der Polizei. Diese war kurz darauf vor Ort und rief die Feuerwehr hinzu.
Die Kameraden trafen bald ein und legten mit einem Motorboot ab. Zunächst zeigte sich, dass das Schwanenpärchen deutlich schneller war. Als die Elterntiere dann auch noch in einen Seitenkanal schwammen, konnte die Feuerwehr mit dem Motorboot nicht mehr folgen und musste ein Schlauchboot mit Paddel organisieren.
Einige Jugendliche, die am See eigentlich unterwegs waren um virtuelle Pokémon zu jagen (ein derzeit beliebtes Handy-Spiel, das im Freien gespielt wird), halfen den realen Schwanenjägern beim Transport des Schlauchboots zum Nebensee. Nach einer weiteren Stunde Stress für Mensch und Tier kehrte das Schanenpärchen auf den Salzgittersee zurück, und das „Spiel“ begann von vorn.
Mit drei Booten im Einsatz, acht Personen vom DLRG und der Berufsfeuerwehr mit elf Personen sowie einem Mitglied des Segelbootclubs hatten die Schwäne deutlich mehr Aufmerksamkeit, als ihnen lieb war.
Schließlich erwies sich, dass der verwendete Käscher zu klein war – erst mit einem größeren Netz gelang es, das Tier einzufangen und aus seiner Notlage zu befreien.