Schülertraining in Salzgitter: Schluss mit Schubsern und  Anmache auf dem Pausenhof

Schülertraining in Salzgitter: Schluss mit Schubsern und Anmache auf dem Pausenhof

Startschusss für das Erfolgsprojekt „Gewaltfrei lernen“ in der Hauptschule Am Fredenberg. An vier Vormittagen haben sich zwei siebte und zwei achte Klassen auf praktische Art mit Konfliktlösungen und Zivilcourage beschäftigt, ihre Lehrer ließen sich fortbilden. Möglich machte das der „meineSZitty-Club“.

Siebt- und Achtklässler aus der Hauptschule Am Fredenberg machen mit beim Programm „Gewaltfrei Lernen“. Mit dabei stehen Günter Ott, Vorsitzender „meineSzitty-Club“, Lehrerin Yvonne Drinkmeier, Trainerin Heike Stähler und Petra Siems, Präventionsrat.

Eines stellt Rektorin Sieglinde Kästner gleich klar. Die von ihr geleitete Hauptschule Am Fredenberg hat kein Gewaltproblem. Im Gegenteil. Schüler und Lehrer sind angehalten, auch bei Schubsern oder verbalen Attacken sofort zu reagieren und Zivilcourage zu zeigen. Diese lässt sich lernen, und das am besten so früh wie möglich. Das sagt Heike Stähler aus Köln, Trainerin des Programms „Gewaltfreies Lernen“.
Dreimal zwei Schulstunden widmete sich die Psycholgin jeder Klasse und lotete bei Paarübungen und Teamspielen aus, wie es um das Miteinander, die Aggressivität und das Selbstvertrauen der Jugendlichen bestellt ist. Der bundesweit tätige Verein verfolgt das Ziel, „Gewalt und Mobbing aus Schulen und Kitas zu verbannen“.
Stähler will die Zivilcourage und Klassengemeinschaft gestärken. Jeder Einzelne lernt Konfliktstrategien kennen, die nachhaltig für ein besseres Klima an der Schule, im Klassenraum und auf dem Pausenhof, sorgen sollen. Ruhige Schüler erhalten mehr Selbstbewusstsein, impulsive Alterskameraden lernen, mit ihre Aggressionen besser umzugehen. In ihre Arbeit  bezieht Stähler auch die Lehrer mit ein, die speziell geschult werden. Denn sie müssen die Ansätze fortführen.
Die Kenntnisse und Erfahrugnen sollten zudem jedes Jahr kurz aufgefrischt werden. „Es wird keine einmalige Aktion bleiben“, sagt Günter Ott vom „meineSzitty-Club“, der die Aktion mit 4.000 Euro fördert und so Salzgitters Präventionsrat bei dessen Jahresmotto „Zivilcourage“ unterstützt. Diese könne nicht früh genug gefördert werden, so Ott. „Es fängt damit an, wie Kinder miteinander umgehen. Oft erleben Eltern und Erzieher, dass Mobbing und Konfliktlösung schon bei den Kleinen mit Gewaltanwendung an der Tagesordnung ist.“
Da setzt das Konzept des Kölner Vereins an. Als „Prävention im besten Sinne“ nannte Petra Siems das „Gewaltfrei Lernen“. Die Geschäftsführerin des Präventionsrates forderte, den Kindern schon früh „eine Kultur des Hinschauens“ beizubringen. Sie sollten lernen, sich auf ihre Stärken zu besinnen und anderen zur Seite zu stehen. So werden aus ihnen später Erwachsene, „die helfen und handeln“.