Salzgitters Stadtmonument trägt nun auf Dauer ein Netzhemd
Die Salzgitteraner müssen sich wohl für immer auf ein Stadtmonument mit Netzhemd einstellen. Die Verwaltung geht davon aus, dass für das Kunstwerk in Lebenstedt auf Dauer kein anderer Taubenschutz machbar ist.
Eines muss man dem Braunschweiger Künstler Professor Jürgen Weber lassen: Mit dem Monument hatte er nicht nur ein marmornes Sinnbild für Salzgitter geschaffen, sondern auch ein Paradies für Tauben. Sie haben in den Klüften beste Aufenthaltsbedingungen, was auch dazu beigetragen haben dürfte, dass sich immer mehr Vögel auf dem 1995 aufgestellten Kunstwerk niederließen und den Marmor verschmutzten. „Eine Reinigung im Quartal reichte nicht mehr aus“, sagt Stadt-Pressesprecher Norbert Uhde auf Anfrage. Manchmal hätten die Steine schon nach einer Woche wieder für 900 Euro unter Hochdruck abgestrahlt werden müssen. Auch das Material sei durch Kot der Tiere zunehmend beschädigt worden.
Ausgelöst durch Beschwerden der Beschicker beim Weihnachtsmarkt über die Tauben und ihren Dreck streifte die Stadt dem Gebilde deshalb ein mit Kunststoff ummanteltes Drahtgeflecht über. Dabei soll es auch in Zukunft bleiben, so Uhde. „Das ist anders nicht zu beherrschen, uns fällt keine andere Lösung ein.“
Die Familie des verstorbenen Künstlers toleriere die Entscheidung, heißt es. Glücklich ist über den schützenden Umhang aber niemand im Rathaus. Uhde: „Wir sind für Vorschläge offen. Wenn jemand eine bessere Idee hat, ist er willkommen.“