Salzgitter-Watenstedt: Private Heinrich-Albertz-Schule will eine Sekundarstufe
Zu wenig Platz zur Entfaltung: Im Gebäude der alten Watenstedter Schule gibt es keinen Platz für die Sekundarschule. Foto: pa

Salzgitter-Watenstedt: Private Heinrich-Albertz-Schule will eine Sekundarstufe

Die private Grundschule „Heinrich-Albertz“ in Watenstedt  erweitert ihr Angebot künftig über Klasse vier hinaus als Sekundarschule bis einschließlich Klasse zehn. Dadurch entsteht langfristig ein größerer Raumbedarf. Nach langen Vorbereitungen wird die Sekundarstufe nun zum Schuljahr 2012/13 mit dem Jahrgang fünf noch in Watenstedt starten.

Zu wenig Platz zur Entfaltung: Im Gebäude der alten Watenstedter Schule gibt es keinen Platz für die Sekundarschule. Foto: pa

„Zunächst wird es eine Lerngruppe mit 24 Schülern geben“, sagt Schulleiter Gerd Meiborg. Jährlich soll dann eine Jahrgangsstufe folgen, erst einzügig, später zweizügig. „Wir haben aber wieder das Problem, dass wir die Sekundarstufe als eigenständige Schule gründen und wie die Grundschule auf eigene Kosten drei Jahre lang führen müssen, ehe die Zuschüsse vom Land Niedersachsen fließen“, beklagt Meiborg.

Die Sekundarschule werde auf jeden Fall als gebundene Ganztagsschule mit verpflichtendem Nachmittagsunterricht an ihrem evangelischen Profil festhalten. An dieser Integrierten Schule werde es alle bis dahin möglichen Abschlüsse geben, so der Schulleiter. Die Schüler erhalten wie bereits in der Grundschule ein Textzeugnis. Bei Schulabschlüssen gibt es zudem Zensuren, damit die Leistungen der Schüler an den weiterführenden Schulen anerkannt werden können.

„Das jetzige Gebäude ist als Sekundarschule bedingt tauglich, da hier Fachräume fehlen. Spätestens in zwei bis drei Jahren benötigen wir andere Räumlichkeiten“, betont der Rektor.

Nach Anfrage durch die Stadt wurden seitens der Heinrich-Albertz-Schule folgende Optionen angegeben: Für die Schule mit einer zweizügigen Sekundarstufe werden 20 Unterrichtsräume benötigt sowie die entsprechenden Fachräume, eine Aula und eine Mensa. Da dies die nicht genutzte Schule an der Goethestraße nicht hergebe und für den frei werdenden Komplex Waldschule/Schule Am Steinberg hohe Investitionen für eine Mensa nötig sind, bleibt nach Ansicht von Gerd Meiborg nur die Schule Am Gutspark in Flachstöckheim übrig. Die Verwaltung der Stadt sieht den Wunsch kritisch, da die dortigen Grundschüler in der Konsequenz außerhalb Flachstöckheims beschult werden müssten. Zudem seien nicht genügend Unterrichtsräume vorhanden, heißt es in einer Mitteilung. Die beiden Schulen in der Waldsiedlung stünden nach möglichem Umbau frühestens 2016 zur Verfügung.

Die Stadt Salzgitter, die dem Trägerverein der Heinrich-Albertz-Schule bei der Anfangsfinanzierung geholfen und drei Jahre auf Mietkosten verzichtet hat, trägt auf Antrag der Schule die jährlichen Betriebskosten von fast 30.000 Euro noch ein weiteres Jahr unter Verzicht auf Mietbeiträge. Man begrüßt einerseits die Gründung der Sekundarschule, sieht sich andererseits außerstande, diese Privatschule weiterhin so zu unterstützen. Da sei die Landeskirche gefragt, heißt es.

Die wiederum kann sich eine Trägerschaft nicht vorstellen. „Wir haben die Schule inspiziert und werden ein Gutachten an die Bildungsstiftung der Evangelischen Kirche schicken“, erklärt Landeskirchenrat Cornelius Hahn von der Landeskirche Braunschweig. Dort werde  über eine finanzielle Unterstützung seitens der Kirche entschieden. Eine Übernahme in kirchliche Trägerschaft sei nicht geplant.

„Die Landesfinanzen für die staatlich anerkannte Grundschule reichen für die Bezahlung der Angestellten“, betont Meiborg, für alles andere werde das sozial gestaffelte Schulgeld gebraucht, das von 80 Euro bis 350 Euro im Monat betragen kann. „Wir nehmen auch gezielt Kinder ohne Schulgeld auf. Der Kosten werden von der Gemeinschaft getragen.“ Meiborg hofft darauf, dass für die Schule mit dem christlichen Hintergrund rechtzeitig ein entsprechendes Gebäude gefunden wird, damit sie sich weiter entfalten kann.

pa