
Mietertreff in Salzgitter-Lebenstedt: Die Gemeinschaft hält fit
SZ-Lebenstedt. Wenn Rosa und ihre „Rollatorgang“ in die Martin-Luther-Straße 22 einbiegen, freut sich schon der Rest im Generationentreff. Die 82-Jährige trifft sich mit ihren Damen nun mehr seit drei Jahren hier. Unter der Woche ist es zwischen 10 und 16.30 Uhr ihr Zuhause.
Fast jeden Tag das gleiche Bild. Nachdem der Rollator und die Gehstöcke geparkt sind, geht es für Selma Timmler (83), Klara Schwanbeck (92), Gerda Püschel (93) und Hilda Stefes (90) in die Küche. „Wir helfen oft den Mitarbeitern beim Kochen“, berichtet Rosa Kohlmann. Es werden Kartoffeln geschält, Gemüse geputzt. Was eben gerade anfällt. Dann geht es in die gemütliche Schmökerecke mit den nostalgischen Sofas zur Zeitungsschau.
„Doch meistens spielen wir Karten“, schildert Rosa Kohlmann, die oft gewinnt. „Sie schummelt halt gerne“, erwidert Hilda Stefes. Das Kartenspiel SkipBo steht bei den liebenswerten Seniorinnen hoch im Kurs. Fast täglich schmettern sie die Karten. Oft wird auch „Mensch, ärgere dich nicht“ gespielt.
„Ich fühle mich einfach wohl hier“, seufzt Rosa Kohlmann. „Wir haben uns hier kennengelernt und viele Gemeinsamkeiten. Es ist wie eine Familie.“ Alle Damen sind verwitwet, die Kinder schon lange aus dem Haus und oft weit entfernt. „Samstag und Sonntag warte ich dann bis es endlich wieder Montag wird und wir wieder zusammenkommen“, so Rosa Kohlmann weiter. „Die Gemeinschaft hält uns fit,“ betont Hilda Stefes, die die Einrichtung einfach „toll“ findet.
Im Generationentreff wird es nie langweilig. Es gibt Mittagessen und Programmpunkte. Es werden Weihnachtsfeiern, Faschingsevents, Grill- und Herbstfeste sowie Vorträge organisiert. Für jede Generation ist etwas dabei. „Montags wird gesungen, Dienstag ist Suppentag und Donnerstag machen wir Gymnastik“, berichtet Gerd Kirschbaum. Der „Jungspund“ mit 73 Jahren unter den Seniorinnen kommt ebenfalls täglich hier her. Er liebt es zu singen. „Doch am meisten mag ich das Abwaschen“, sagt Gerd Kirschbaum mit leuchtenden Augen. „Er ist wirklich sehr fleißig“, sind sich alle hier einig. Gerd ist über die Weihnachtstage in Buxtehude bei seinem Sohn und den zwei Enkeln. Die Seniorinnen verbringen ebenfalls Weihnachten bei den Kindern. Doch danach sind sich hier alle einig: Ab den 3. Januar sind sie wieder täglich im Generationentreff.