„Lernen unter einem Dach“ in Salzgitter-Bad
Die Klasse 7 der Schule Am Steinberg freuen sich zusammen mit Eckbert Schumann (hintere Reihe Mitte) über die internationalen Gäste an ihrer Schule.

„Lernen unter einem Dach“ in Salzgitter-Bad

SZ-Bad. An der Förderschule am Steinberg in Salzgitter-Bad stehen die Türen für Flüchtlinge offen. Seit einigen Wochen findet dort Deutschunterricht für Flüchtlinge statt, berichten die Schüler der Klasse 7. Jeden Dienstag und Donnerstag treffen sich zehn Männer im Alter von 19 bis 53 Jahren in einem Klassenraum der Förderschule in der Burgstraße.

Sie werden vom ehemaligen Konrektor und langjährigen kommissarischen Schulleiter Eckbert Schumann ehrenamtlich in Grundkenntnissen der deutschen Sprache unterrichtet. Die Männer kommen aus Mali, Syrien, der Elfenbeinküste und aus dem Sudan. Untergebracht sind sie zur Zeit im alten Krankenhaus in Salzgitter-Bad. Alle möchten sich in Salzgitter ein neues Leben aufbauen und geben sich daher sehr viel Mühe, möglichst schnell die Sprache zu lernen.
Keiner von ihnen konnte bislang weder Deutsch sprechen noch schreiben. Auch die lateinischen Schriftzeichen sind ihnen noch nicht bekannt. Aber bereits nach kurzer Zeit haben die jungen Männer schon große Fortschritte gemacht.
Die Flüchtlinge sollen auch möglichst am Schulleben der Förderschule teilnehmen und die Pausen gemeinsam mit den Schülern verbringen, sogar an gegenseitige kleinere Unterrichtsbesuche ist gedacht worden.
Die Schüler der Förderschule sind bereits sehr neugierig auf die Besucher und fasziniert von ihren Geschichten und Erzählungen. Sie freuen sich schon darauf, den Gästen die Schule und das Schulgelände zu zeigen, oder mit ihnen gemeinsam eine Partie Fußball oder Kicker gemeinsam zu spielen.
Die Steinberg-Schülerschaft möchte den neuen Gästen nicht nur die deutsche Sprache näher bringen, sondern natürlich auch etwas von ihrem Land und ihrer Kultur vermitteln. Die sprachlichen Barrieren schrecken dabei keinen ab. Im Gegenteil: Jedes Aufeinandertreffen wird genutzt, um Kontakt aufzunehmen. Die Flüchtlinge versuchen, ihr neues Wissen bei den Schülern sofort anzuwenden. Die Förderschüler ihrerseits stellen viele Fragen, um ihre Neugierde und den Wissensdurst zu stillen.
Das gegenseitige Lernen steht bei diesem Projekt im Vordergrund. Nicht nur im Bereich der Sprache, sondern auch im Bereich der sozialen Kompetenzen und der interkulturellen Erfahrungen profitieren alle Beteiligten von dem „Lernen unter einem Dach“. pa