Kunstverein Salzgitter am Ende, aber die Hoffnung stirbt zuletzt

Kunstverein Salzgitter am Ende, aber die Hoffnung stirbt zuletzt

Die Hoffnung stirbt zuletzt. Unter diesem Motto führt der scheidende Vorsitzende Klaus Berner den Kunstverein bis Ende 2014, danach muss er diesen gemeinsam mit Salzgitters Kultur-Fachdienstleiter Jörg Leuschner abwickeln. Denn die Mitglieder haben die Auflösung für 2015 beschlossen. Noch bis Ende des Jahres bleibt aber Zeit, dass sich ein Retter findet, der die Verantwortung übernimmt.

Vorsitzender Klaus Berner und Ehefrau Burghilde hoffen noch darauf, dass sich jemand für den Kunstverein findet.

Irgendwann muss Schluss sein, sagt Klaus Berner. Seit 41 Jahren ist er für den Kunstverein im Vorstand tätig, 30 davon als Vorsitzender. Anfang dieses Jahres machte er seine Ankündigung wahr und trat nicht wieder an. Die Gründe dafür sind nach seinen Worten auch finanzieller Natur. In der Mitgliederversammlung beklagte er den Rückzug dreier niedersächsischer Stiftungen im Jahr 2013 und die Absage des Konrad-Fonds, dafür mit einer Fördersumme von 9.500 Euro  einzuspringen. Für Berner heißt das, den Kunstverein nicht mehr finanziell abgesichert und zukunftsorientiert weiterführen zu können.
Hinzu kommen die personellen Probleme. Stellvertreter Jürgen Michael Frank und Schatzmeisterin Irene Rodermund scheiden Ende Dezember wie bei ihrer Wahl vor zwei Jahren verabredet aus dem Vorstand aus, Nachfolger sind nicht in Sicht.
Trotz intensiver Suche in den Reihen der Mitglieder und auch außerhalb hätte sich nicht genügend Personen für den Vorstand gefunden, so Berner. Er hatte auch die Fühler ausgestreckt in Richtung der Schulen und der Ostfalia Hochschule, aber die Kontake mit Kunsterziehern, Lehrern  und Rektoren „verliefen ergebnislos“. Um den Vorstand zu entlasten, verfolgte Berner auch die Idee, auf Teilzeit einen Geschäftsführer einzustellen. Doch für einen höheren Zuschuss durch die Stadt oder den Konrad-Fonds habe es keine Zustimmung gegeben.  Damit steht der Verein, der in 54 Jahren insgesamt 225 Ausstellungen ausrichtete und so zum kulturellen Leben der Stadt beitrug, vor dem Aus. So hat es die Mitgliederversammlung beschlossen, Berner und Leuschner wurden zu Liquidatoren gewählt.

Derzeit zählt die Gemeinschaft noch 160 Mitglieder, das sind zwar deutlich weniger als die 270 in Spitzenzeiten, aber auch mehr als zu Beginn von Berners Amtszeit. Damals seien es etwas 85 gewesen, erinnert sich der Vorsitzende. Er hofft noch immer, dass sich ein Kunstfreund besinnt und das Werk weiterführt. Dieser stünde auch nicht allein. Berner: „Ich will ja auch künftig mitarbeiten, aber nicht mehr an der Spitze.“