Klinikum entwickelt deutschlandweit einmaliges „WellcomeBack-Programm“
Im Gesundheitswesen droht ein Mangel an Fachkräften. Vielen Ärzten fällt ein Wiedereinstieg oft schwer. Das Klinikum Salzgitter will ihnen nun mit einem „WelcomeBack-Programm“ zurück in den Kittel helfen.

Klinikum-Chefin Anke Lasserre (stehend) erhielt bei der Vorstellung viel Beifall für das „WellcomeBack-Programm“.
„Der Krankenhaussektor ist als sehr personalintensiver Bereich auf qualifizierte Fachkräfte angewiesen. Aktuell ist dies insbesondere in den ländlichen Regionen spürbar“, heißt es in einer Mitteilung. Unbeachtet bleibe dabei bisher das Potenzial der Mediziner, die als sogenannte „stille Reserve“ in ihrem gelernten Beruf nicht mehr tätig sind, sei es durch eine lange Familienphase oder einen Jobwechsel. Laut der Bundesärztekammer seien rund 100.000 Mediziner derzeit nicht berufstätig. Zu dieser Entwicklung tragen auch die häufig schwierigen Wiedereinstiegsbedingungen bei.
Um die Rückkehr oder auch den Abschluss der Facharztausbildung zu erleichtern, hat das Klinkikum das „in dieser Form in Deutschland einzigartige WellcomeBack-Programm“ entwickelt, für das Bundesministerin Ursula von der Leyen die Schirmherrschaft übernommen hat.
Geschäftsführerin Anke Lasserre stellte Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Gesundheitswesen das Konzept vor. „Es galt für uns, ein Programm zu entwickeln, das den Ärztinnen und Ärzten die Angst vor Überforderung nimmt und sie stufenweise erneut für den Arztberuf fit macht. Die dafür notwendigen Voraussetzungen werden im Klinikum Salzgitter geschaffen.“ Beruf und Familie, sollen vereinbar sein, die persönliche und fachliche Entwicklung gefördert und durch einen Mentor begleitet werden.
In einem dreistufigen Modell, das auch in Teilzeit in sechs bis zwölf Monaten absolviert werden kann, sollen die Teilnehmer die Sicherheit im medizinischen Handeln wieder aufbauen, das Fachwissen auffrischen, so Ernst-Rüdiger Kuse, ärztlicher Direktor. Das Programm soll die Mediziner ermutigen, den Sprung „zurück in den Kittel“ zu wagen.
Das Klinikum möchte zudem die Tätigkeit von Frauen in Führungspositionen unterstützen. Unterschiedliche Karrierewege und auch Unterbrechungen stellten demnach kein Hindernis, sondern eher eine Bereicherung dar.r/rwe