Keime in den neuen Wasseruhren: Kontrollen auch in Salzgitter

Keime in den neuen Wasseruhren: Kontrollen auch in Salzgitter

Der Pfützenkeim namens „Pseudomonas aeruginosa“ beschert derzeit dem Gesundheitsamt und der WEVG einigen Ärger. Denn Bakterien dieser Art sind irgendwo in einem anderen Bundesland in fabrikneuen Wasserzählern aufgetaucht. Der Ort, die genaue Herkunft und die Ursache ist den Behörden nicht ganz klar, dennoch hat das Land die Kommunen aufgefordert, das Trinkwasser in Kindergärten, Seniorenheimen oder Kliniken zu kontrollieren, wenn dort 2014 neue Geräte installiert wurden. Bisher gibt es landesweit aber keinen Befall, heißt es.

Unter Verdacht stehen nur Wasseruhren, die 2014 eingebaut wurden.

Die Stadt Salzgitter ging am Freitag mit der Nachricht an die Öffentlichkeit, dass 500 neue Wasseruhren generell unter Verdacht stehen. „Es gibt aber keine Nachweise, dass diese betroffen sind“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt und der WEVG, die als Versorgungsunternhemne auch Eigentümerin der Geräte ist. Die bisherigen Trinkwasserproben des Gesundheitsamtes verliefen demnach negativ. Die WEVG teilt mit, dass nach Auskunft ihres Lieferanten „keine derartigen Wasserzähler mit bekanntem Bakterienproblem“ nach Salzgitter geliefert wurden.
Allerdings ist bisher gar nicht klar, welches Fabrikat betroffen ist. Nicht einmal im Sozialministerium des Landes scheinen die Verursacher und das Ausmaß bekannt zu sein. Die Verbände der Wasserversorger hatten einen Befall neuer Wasseruhren aus anderen Bundesländern gemeldet. Daraufhin löste das Ministerium die Kontrollen aus, denn für Säuglinge, kranke und ältere Menschen stellt der sonst eher harmlose Pfützenkeim ein große Risiko dar.
Als reine Vorsichtsmaßnahme will Pressesprecherin Heinke Traeger den Erlass verstanden wissen. Bis zum 15. November sollen die Gesundheitsämter das Trinkwasser in allen Einrichtungen auf die Bakterien getestet haben. Traeger: „Bisher sind alle Proben negativ.“ Auch von möglichen Krankheitsfällen sei bundesweit nichts bekannt. Die Bundesverbände der Wasserversorger sind laut Traeger dabei, der Ursache auf den Grund zu gehen.
„Kein Grund zur übermäßigen Besorgnis“ lautet auch die  Einschätzung des Gesundheitsamtes und der WEVG in Salzgitter. Sie haben Maßnahmen zum „vorbeugenden Gesundheitsschutz“ getroffen. Künftig werden Wasseruhren vor dem Einbau oder dem Wechsel einzeln mit einem hochwirksamen Mittel desinfiziert. „So ist sichergestellt, dass unbelastete Zähler eingebaut werden“, heißt es. Die sechs betroffenen Einrichtungen in der Stadt seien alle informiert. Mit ersten Testergebnissen wird morgen gerechnet.
Die WEVG will Hauseigentümer mit neuen Wasseruhren über die weitere Vorgehensweise in den nächsten Tagen schriftlich informieren. Fragen werden unter der WEVG-Telefonnummer (05341) 841414 aufgenommen. Das Gesundheitsamt ist montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr unter Tel (05341) 839-2023 zu erreichen.