Hundestrand am Salzgittersee: Interessengemeinschaft erfährt Unterstützung

Hundestrand am Salzgittersee: Interessengemeinschaft erfährt Unterstützung

Das Thema „Hundestrand am Salzgittersee“ bewegt die Leser der Salzgitter Woche. So bekamen wir viele Zuschriften in den vergangenen Wochen zugesandt. Wir veröffentlichen einzele Reaktionen, in denen sich die Autoren für und gegen die Forderung stark machen.

Die Lebenstedter Monique und Benjamin Priwall mit Söhnchen Taylor Jason und Dalamatinerrüde Rocky haben die Interessengemeinschaft „Salzgittersee: Wir fordern einen Hundestrand“ ins Leben gerufen. Sie sammeln weiterhin Unterschriften.Weber

Ablehnungen, aber der größte Teil an Zustimmungen sind der Tenor der Leserstimmen. So  schreibt Hannelore Rieger aus Lichtenberg: „Dieses leidige Thema verfolgt uns schon seit 1962. Das war der Zeitpunkt wo auch wir  eine junge Familie mit Hund waren, aber schon damals getrennte Wege gehen mussten. Einer mit Hund abseits der Promenade, die gerade im Entstehen war, der  andere spielte mit Kind im Sand. (…) Überall waren wir gern gesehen, nur Salzgitter war für uns gestrichen. Dies haben wir nun 50 Jahre so gehalten.“

Isolde Dierich aus Thiede betont: „Auf der einen Seite wird vollmundig und immer wieder der Slogan ‚Salzgitter, die familienfreundliche Stadt‘, rausposaunt und auf der anderen Seite dann diese unsinnigen Verbote, was Hunde betrifft. Es ist ja nicht nur das Badeverbot im See. Es gibt nur noch Vorschriften, wie den generellen Leinenzwang zum Beispiel oder Verbote. Jede Stadt hat – je nach Größe – mehrere Hundewiesen, wo man mit dem Vierbeiner toben kann. In Salzgitter: Fehlanzeige! (…) Als Hundehalter fragt man sich langsam, mit welchem Recht die Stadt noch Hundesteuer fordert, wenn man mit seinem Tier nur eingeschränkt wird. Und bitte nicht alles auf die ‚Tretminen‘ schieben. Der allergrößte Teil der Hundehalter entfernt diese, obwohl die Hundesteuer ursprünglich als Beitrag zur zusätzlichen Straßenreinigung gedacht war.“

Michael Lotsch sieht das Thema etwas differenzierter: „Der Salzgittersee ist zunächst einmal Lebensraum und zudem dann noch ein Naherholungsgebiet für Naherholungssuchende, an dem ich mich nahezu tagtäglich aufhalte! Und ja, es gibt ihn, den verantwortungsvollen Hundehalter, der sich weitgehend an Regeln hält und circa einmal im Jahr treffe ich sogar auf einen, der die Hinterlassenschaften seines vierbeinigen Freundes sogar wirklich aufnimmt! Allerdings werden andersrum dort auch ca. 50 Prozent aller Hunde, trotz eines bestehenden Verbotes ungeleint und unabhängig von der Rasse, ausgeführt! (…) Die Frage, welche sich hier aber eigentlich auftut ist doch die, nämlich braucht man mehr Raum und Rechte für Hunde oder eher jemanden, der dafür Sorge trägt, dass die bestehende Seeordnung dort auch tatsächlich eingehalten wird? Ich meine Letzteres, denn das Nächste wäre sicher dann die Forderung nach ausgewiesenen Flächen für Nudisten, Angler, Modellbauwassersportler, Kite-Surfer usw.“

„Ich halte einen Hundestrand solange nicht für sinnvoll, solange ich noch in den Wiesen und auch im Sand immer wieder Hundehaufen sehe“, schreibt uns Erik Schober aus Lobmachtersen. „Wenn es den Haltern nur darum geht, dass sich die Tiere abkühlen können, bzw. etwas trinken sollen, muss ich eben Vorkehrungen treffen. Meinen Kindern muss ich auch was zu trinken mitnehmen. Kann ich das von einem Halter nicht erwarten?“

Tägliche Anrufe bei den Initiatoren

Benjamin Priwall von der Interessengemeinschaft „Salzgittersee: Wir fordern einen Hundestrand“ bekommt täglich Anrufe, die er fleißig sammelt: „Es rufen sogar Geschäftsleute an, die unsere Unterschriftenlisten auslegen wollen. Der Andrang ist immer noch groß.“ In den kommenden Wochen möchten er und seine Unterstützer sich zu einer ersten Besprechung treffen, um weitere Vorgehensweisen zu erörtern. Schon jetzt ist die Politik auf Privall zugekommen und hat für den 22. August zu einem  Gesprächstermin ins Rathaus eingeladen. „Das freut mich sehr“, so Priwall.

yw