In Salzgitter geht es gemeinsam gegen die Sucht
Unterzeichnen den Kooperationsvertrag zur Suchtprävention: Volker Warnecke, Rolf Stratmann, Dr. Dirk Härdrich und Martin Gabka. Foto: Rudolf Karliczek

In Salzgitter geht es gemeinsam gegen die Sucht

Salzgitter. ​Gemeinsam sind wir stark. Das sagen sich auch die Behörden und Institutionen, die einen Kooperationsvertrag zur interdisziplinären Suchtprävention geschlossen haben. Sie bieten ihre Hilfe an, um an den Schulen schon früh über den Konsum von Alkohol und Tabak aufzuklären.

Die Salto Suchthilfe der Arbeiterwohlfahrt, der Präventionsrat, die Stadt und die Polizei haben ihre Zusammenarbeit unter dem Stichwort „KlarSicht“ schriftlich fixiert. Ziel ist es, in allen siebten Klassen der Stadt den MitMach Parcours der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung einzuführen und weiter zu entwickeln.  Schon zum Start werden 20 Termine für das erste Vierteljahr 2020 gemeldet.

Die Kooperation wurde für fünf Jahre vereinbart, ist aber auf Dauer angelegt. Es geht um eine vernetzte Präventionsarbeit von vier Partnern aus unterschiedlichen Professionen, die alle Schulen  erreichen soll, hebt Kriminalkommissarin Monika Rohde die Besonderheit  hervor. Zwar gebe es das bundesweit eingesetzte Programm der Bundeszentrale schon seit 2004, aber eine flächendeckende Einführung nennt sie eine „echte Leistung“. Die vielen Anfragen aus den Schulen zeigen, „dass es einen Bedarf gibt.“

Die Mitarbeiter gehen künftig mit dem KlarSicht-Koffer in die Schulen, beschäftigen sich dort in Absprache mit den Klassenlehrern und Schulsozialarbeitern eine Doppelstunde lang mit mit Tabak, Alkohol und möglichen Folgen. Die siebten Klasse wurde ausgewählt, weil sich die Schüler dort auf der Stufe zum Jugendlichen befinden, sich gerne ausprobieren. „Altersmäßig sind wir dort genau richtig, um das Thema anzubringen“, so Monika Rohde, die sich bei der Polizei mit Jugendstrafsachen befasst. „Neugier, Risikobereitschaft und Abenteuerlust sind typisch für diese Lebensphase“, heißt es im Kooperationsvertrag. Die Mädchen und Jungen entwickeln dabei eine „eigene Einstellung zu Substanzmittelkonsum und Verhaltensweisen“.