Heilig Abend in Salzgitter mitten im Januar
Gibt es einen Terroranschlag an Heiligabend? Ermittler Thomas (Wanja Mues) verhört die Verdächtige Judith (Jacqueline Macaulay).Foto: Joachim Hiltmann

Heilig Abend in Salzgitter mitten im Januar

SZ-Lebenstedt. Schon bald ist Heiligabend. Nicht beim Kulturkreis Salzgitter. Der muss noch bis zum 18. Januar warten. An dem Freitag ist das Theaterstück Heilig Abend um 20 Uhr in der Aula im Gymnasium am Fredenberg zu sehen. hallo verlost Tickets.

In einem Schauspiel von Daniel Kehlmann in einer Aufführung des Eurostudios Landgraf ist aber wenig von fröhlicher Weihnacht zu spüren. Es geht um Terrorabwehr und die Frage, wie weit darf ein Ermittler gehen, um einen Anschlag abzuwenden. Es ist der 24. Dezember, halb elf Uhr abends. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Nur genau 90 Minuten bleiben Verhörspezialist Thomas, um von einer Frau namens Judith zu erfahren, ob sie tatsächlich, wie er vermutet, um Mitternacht einen – gemeinsam mit ihrem Ex-Mann Peter geplanten Anschlag verüben will.
Sie wurde auf dem Weg zu ihren Eltern aus einem Taxi geholt und zur Polizeistation gebracht. Thomas weiß alles über sie, über ihre Arbeit und ihre gescheiterte Ehe.
Im Nebenzimmer wird ihr Ex-Mann Peter schon fast zwölf Stunden lang befragt. Thomas versucht, den einen über die Aussagen des anderen zu überführen. Aber wo endet List und wo beginnt unzulässige Täuschung, wenn unbelegte Vorwürfe wie Fakten behandelt werden? Ist das Ganze doch nur eine Übung für eines von Judiths Seminaren, wie die Philosophie-Professorin behauptet?
Thomas setzt alles daran, Judith aus der Reserve zu locken. Doch da hat er mit ihr kein leichtes Spiel. Im Gegenteil: Sie beginnt, ihr Gegenüber mit gezielten Fragen aus dem Konzept zu bringen. Die Situation spitzt sich zu. Und die Zeit läuft.
In dieser spannenden Psycho-Studie spielt Autor Daniel Kehlmann durch die Figurenzeichnung und die wechselnde Beziehungsdynamik geschickt mit den Erwartungen und Ängsten der Zuschauer. Er stellt Fragen, die zum Weiterdenken zwingen, weil sie nicht einfach und nicht eindeutig zu beantworten sind, die aber eine Antwort verlangen, weil wir nicht sicher sein können, dass sie unser Privatleben betreffen und das unserer Kinder.
Daniel Kehlmann ließ sich durch den Westernklassiker „High Noon“ und Ausmaß der staatlichen Überwachung in der elektronischen Welt, die Whistleblower Edward Snowden aufgedeckt hat, inspirieren. „Ich schrieb zum ersten Mal etwas im weitesten Sinn Aktuelles, ein Stück, das auf die Ereignisse in den Schlagzeilen reagieren sollte. Ein Konflikt zwischen zwei Menschen. Eine Gefahr, eine Ermittlung. Und die wie immer zu schnell vergehende Zeit.“

Anrufen und gewinnen
hallo und der Kulturkreis Salzgitter verlosen fünfmal zwei Tickets für das Theaterstück Heiligabend. Wählen Sie am Wochenende die Gewinnhotline (0137) 988082705 und folgen Sie der Ansage. Alle Anrufe, die am 22. und 23. Dezember eingehen, nehmen teil. Die Gewinner werden telefonisch benachrichtigt. Der Anruf kostet 50 Cent aus dem dt. Festnetz. Mobilfunktarife können abweichen.
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