Erstmals Biberspuren im Kreis Peine entdeckt
Die Fraßspuren belegen eindeutig: Im Raum Vechelde haben sich Biber angesiedelt. Foto: privat

Erstmals Biberspuren im Kreis Peine entdeckt

Vechelde. Sensationsfund: Erstmals wurde ein Biber-Vorkommen im Landkreis Peine nachgewiesen. Fraßspuren im Raum Vechelde belegen dies. Lange Zeit galt der Biber in Niedersachsen nahezu als ausgerottet. Doch nach und nach erobert er sich seinen Lebensraum zurück und steht heute EU-weit unter strengem Schutz.

Das größte Nagetier Europas breite sich wieder aus, es komme an der Aller, Schunter und Oker vor, sowie an der Leine, bestätigt Uwe Schmidt, Vorsitzender des Naturschutzbundes (Nabu) Peine. Er selbst hat nach einem Hinweis aus der Bevölkerung an mehreren Tagen im Raum Vechelde frische Fraßspuren entdeckt und geht davon aus, dass es sich um mindestens zwei Tiere handelt.
Nachdem es in den vergangenen Monaten immer wieder Meldungen über angebliche Bibersichtungen aus der Bevölkerung bei der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises gegeben habe, diese sich aber immer aufgrund der Sichtungsorte und der Beschreibung um Verwechslungen mit Nutrias (Biberratte) gehandelt habe, liege der Behörde nun eine zuverlässige Meldung über einen Biber im Raum Vechelde vor, bestätigt Kreissprecher Fabian Laaß. Dies werde durch vorliegende Fotos von Fraßaktivitäten untermauert.
Der Biber ist auch im Winter im Wasser und an Land aktiv und ständig auf Nahrungssuche. Er frisst Baumrinde, kleine Zweige und Knospen – dazu fällt er ganze Bäume, vorzugsweise Weiden und Pappeln. Im Sommer ernährt er sich auch von Stauden und Gräsern.
Nabu-Vorsitzender Schmidt weist darauf hin, wie wichtig es ist, den Biber nicht zu stören, denn dieser sei sehr scheu.
Der Biber zählt gemäß des Bundesnaturschutzgesetzes sowohl zu den besonders als auch zu den streng geschützten Arten. „Eventuelle Maßnahmen gegen ein Bibervorkommen sind deshalb verboten“, betont Kreissprecher Laaß im Hinblick auf Gerüchte um tierschutzrechtliche Probleme mit einem ansässigen Angelverein, die auch die Untere Naturschutzbehörde erreicht haben. Diese enthielten allerdings keine ausreichend belastbaren Fakten, um ein Handeln der Kreisverwaltung auszulösen. Aufgrund der aktuellen Hinweise zum Bibervorkommen werde die Untere Naturschutzbehörde Kontakt zum Angelverein aufnehmen.