hallo Salzgitter testet eine Woche lang den E-Golf
Durfte eine Woche lang einen E-Golf ausprobieren: hallo-Redakteur Roland Weiterer. Foto: Benno Weiterer

hallo Salzgitter testet eine Woche lang den E-Golf

Salzgitter. Autofahren kann auch richtig Spaß machen. Das ist das Ergebnis einer Testwoche mit dem E-Golf, der sich hallo-Redakteur Roland Weiterer selbst unterzogen hat. Er beteiligte sich an der Aktion „Sieben Tage ohne Strom“, bei der die Ostfalia Hochschule den Einwohnern eine Woche lang ein Fahrzeug zur Verfügung stellt, damit diese sich einen eigenen Eindruck von der E-Mobilität machen können.

„Normalerweise ist das Auto für mich Mittel zum Zweck, mit dem ich morgens zum Job pendele, mit dem sich die Einkäufe erledigen lassen und das einen mit der Familie zum Urlaubsort bringt. Da ich nicht zu den Kandidaten zähle, die gerne mit Gas und Bremse spielen, erledigt ein Renault Megane Scenic diese Aufgaben bestens. Ein Mini-Van mit etwas höherem Einstieg, einfach praktisch im fortschrittenen Alter.
Auch gelegentliche Spritztouren im Audi A8, VW Amarok oder Porsche Macan haben mich vom Auto als Spaßmobil nicht so überzeugen können. Nur beim E-Golf ist das anders, auch wenn das Aussteigen für einen Herrn Anfang 50 nicht so bequem ist, aber mit Blick auf den Energieverbrauch sollte so ein Auto möglichst windschnittig sein. Und das Fahrgefühl stimmt einfach. Vor fünf Jahren hatte ich mich an einem Probewochenende schon einmal in den E-Golf mit seinem stillen Antrieb und der enormen Schubkraft verliebt. Wer König an der Ampel sein möchte, wer gerne über die Landstraße düst und nicht immer unter Zeitdruck steht, für den ist so ein Mobil gemacht.
Das ist keine Maschine für die Autobahn, sondern ein Flitzer für die Stadt. Unter Strom machen auch die kurzen Touren zum Supermarkt oder Freibad richtig Freude. Alles so leise und dynamisch, kein Motorengeräusch, irgendwie entspannt. Nur der Blick auf die Tankanzeige verdirbt einem manchmal die Ruhe. Nicht, dass ich irgendwann im roten Bereich unterwegs gewesen wäre, doch die Angaben zur Reichweite springen mitunter, der Verbrauchswert sinkt und steigt mitunter unabhängig von der Fahrweise.
Doch egal, in der Garage ist ein Stromanschluss, da lässt sich der E-Golf über Nacht wieder aufladen, und nach maximal 150 Kilometern am Tag ist die Reserve noch lange nicht erreicht. Es gab an den sieben Tagen nie einen Grund zur Panik.
Also so ein Elektromobil ist perfekt für den täglichen Gebrauch. Eine längere Dienstreise oder Urlaubsfahrt würde ich damit nicht planen. Das war schon beim Test vor fünf Jahren so – und daran hat sich leider auch nichts geändert.“

Freude am Fahren, aber geringe Reichweite
Das E-Golf-Projekt wird durch die Stiftung Zukunftsfonds Asse finanziert und durch die Ostfalia Hochschule in Zusammenarbeit mit den Kommunen im Landkreis Wolfenbüttel umgesetzt. In sieben Städten und Gemeinden testen jeweils acht Einwohner das Fahrzeug und geben ihre Bewertungen ab. Es soll geschaut werden, ob und inwiefern sich die Einstellung der Bevölkerung durch das Probieren ändert. Vor allem die Freude am Fahren, der umweltfreundliche Charakter und das einfache Laden überzeugt bisher die Nutzer. Der hohe Preis, die geringe Reichweite und die zum Teil defekten oder belegten Ladesäulen wurden als gravierende Nachteile genannt.