Familien-Tragödie in Salzgitter: Spendenaufruf für die Angehörigen
Das tödliche Familien-Drama mit drei Opfern am 7. Februar in Gebhardshagen hat die Menschen in Salzgitter erschüttert. Das größte Leid aber müssen die Angehörigen ertragen, vor allem die Familie der ermordeten 27-jährigen Mutter und deren Tochter. Ihre Trauer wird nun noch verstärkt durch finanzielle Belastungen. Kollegen einer Tante starten deshalb einen Spendenaufruf.

Sie halten den Spendenaufruf in den Händen: Corinna Günther und Petra Geselmann unterstützen ihre Kollegin Gabriele Blase (Mitte) und deren Familie.
Wenn Gabriele Blase über ihre getötete Nichte Julia und die sechsjährige Fabienne spricht, ringt sie um Fassung. Die tragischen Geschehnisse und die schreckliche Tat des Vaters an jenem Freitag sind noch immer unbegreiflich. Der 32-jährige Installateur hatte wie berichtet wegen Trennungsabsichten seine Lebensgefährtin und die gemeinsame Tochter erstochen, eine Explosion in der Wohnung herbeigeführt und sich selbst mit dem Messer tödlich verletzt.
Ein Alptraum vor allem für Blases Schwester. Die 49-jährige Gebhardshagenerin verlor nicht nur ihre älteste Tochter und ihre Enkelin, sondern der Familie droht auch noch der Ruin. Sie muss erhebliche Ausgaben tragen und mit finanziellen Forderungen rechnen. Außer den Kosten für zwei Beerdigungen kommen das Ausräumen und Renovieren der Wohnung hinzu, die von der 27-jährigen Julia gemietet worden war. Darüber hinaus ist durch die Explosion ein immenser Schaden am Haus entstanden. Die übrigen Mieter müssen umziehen. Zwar dürfte sich die Firma Van der Horst als Vermieterin zunächst an die Familie des Täters halten, doch wenn dort nichts zu holen ist, könnte es doch die Eltern der getöteten Mutter treffen, schildert Blase die Situation.
„Die Familie steht unter Schock. Und jetzt kommen noch die finanziellen Sorgen dazu“, sagt Corinna Günther, die mit Gabriele Blase in einem Seniorenheim arbeitet. Die Altenpflegerin hat mit Kollegen mittlerweile eine Spendenaktion vorbereitet und mit Hilfe der Stiftergesellschaft der Sparkasse Goslar/Harz ein Treuhand-Konto eröffnet. „Alle aus der Belegschaft helfen mit“, freut sie sich. Spendenaufrufe sind gedruckt, viele sammeln im Freundeskreis. Wie viel Geld nötig ist, kann die Initiatorin nicht sagen. „Falls etwas übrig bleibt, fließt das an den Weißen Ring.“ Der Verein zur Opferhilfe unterstütze die Initiative und wolle der Familie auch finanziell etwas zur Seite stehen.
Wer helfen möchte, das Spendenkonto „Julia und Fabienne“ hat die Nummer 98000888 bei der Sparkasse Goslar/Harz (BLZ 26850001. Mehr Informationen zur Aktion bei Corinna Günther unter Tel. (05341) 4027300.