Ehemaliges KZ Drütte in Salzgitter: Eine Pyramide gegen das Vergessen

Ehemaliges KZ Drütte in Salzgitter: Eine Pyramide gegen das Vergessen

Die Gedenkstätte im ehemaligen Konzentrationslager Drütte ist um ein Denkmal reicher. „Hingeschaut?“ heißt die gekippte Pyramide, die Auszubildende für den früheren Appellplatz entworfen haben. Der Betriebsrat der Salzgitter Flachstahl AG und der Arbeitskreis Stadtgeschichte haben das Denkmal nun enthüllt.

„Hingeschaut?“ – Arbeitsdirektor Michael Kiekbusch und Betriebsratsvorsitzender Hasan Cakir (von rechts) mit den Auszubildenden vor der umgekippten Pyramide im ehemaligen KZ Drütte.

Wie in den Boden gerammt, stellt die Pyramide einen echten Blickfang dar. Nicht nur wegen ihrer Höhe von vier Metern, sondern vor allem wegen der 3.000 bunten Dreiecke. Sie stehen für die Insassen, die damals je nach Haftgruppe ein unterschiedlich farbiges Dreieck auf ihrer Kleidung tragen mussten. Rot stand zum Beispiel für die politischen Häftlinge, zu denen der Franzose Jacque Klajman gehörte – ein damals 19-Jähriger Deportierter. Da er mit nun 92 Jahren die Reise nach Salzgitter nicht mehr antreten konnte, berichtete seine Tochter Sylvie Klajman über das Leben ihres Vaters im früheren KZ. Hinschauen und ein Zeichen setzen, dazu soll das Denkmal anregen. Es entstand ins einem einwöchigen Seminar, in dem Auszubildende der Frage nachgingen, wer sich  damals mit dem KZ beschäftigt hate
Natürlich gab es auch Menschen die hinschauten, nur zu wenige, sagte Betriebsratsvorsitzender Hasan Cakir bei der Feierstunde. Konzernarbeitsdirektor Michael Kieckbusch betonte, dass die Geschichte nicht im Verborgenenen bleiben sollte. Er zeigte sich tief beeindruckt von der Arbeit der Auszubildenden.
Bei der Umsetzung der Idee hatten unterschiedliche Abteilungen der Salzgitter die Lehrlinge untersützt, unter anderem der Sozialbetrieb und die Glückauf Immobilien Geselschaft. Betriebsrat, Arbeitsdirektor und der Arbeitskreis Stadtgeschichte begleiteten das Projekt inhaltlich und organisatorisch.