E-Autos: Ostfalia Hochschule in Salzgitter stellt Studie vor
Einmal volltanken bitte: Rainer Krause (WEVG), Prof. Sonja Machledt-Michael (Ostfalia), Sven Strube (Lautlos durch Deutschland), Prof. Sandra-Verena Müller (Ostfalia), Prof. Joachim Landrath (Ostfalia), Birgit Müller (WEVG) und Julia Maulhardt (E-Mobilitäts-Beraterin). Foto: yw

E-Autos: Ostfalia Hochschule in Salzgitter stellt Studie vor

SZ-Calbecht. Frauen und E-Autos? Noch sind sie kein Dreamteam. Das soll sich künftig ändern. Denn Elektromobilität sei weiblich, so das Ergebnis der neusten Studie des Institutes für Verkehrsmanagement der Ostfalia Universität in Salzgitter.

Professorin Sandra-Verena Müller stellte die Forschungsergebnisse vor. Gemeinsam mit der WEVG und der Agentur „Lautlos durch Deutschland“ untersuchten sie, warum Frauen sich noch nicht so richtig mit der Elektromobilität anfreunden. Dabei starteten sie auch einen Test. 50 Bewerberinnen aus Salzgitter und Umgebung konnten innerhalb zwei Wochen einen E-Golf oder ein E-Fahrrad kostenlos ausprobieren.
Von ihren Erfahrungen beim Fahren und Laden berichteten sie Freundinnen bei privaten Treffen. Außerdem gab es öffentliche Informationsveranstaltungen. Mehr als 2.400 Testkilometer wurden insgesamt mit den E-Bikes zurückgelegt, mit den E-Autos waren es gut 13.000. „Obwohl die meisten Testerinnen zu Hause an einer ganz normalen Steckdose in Carport oder Garage laden konnten, morgens also stets ein vollgeladenes Auto vor der Tür stehen hatten, wünschten sie sich eine öffentliche Schnell-Ladeinfrastruktur“, berichtet Projektleiterin Professorin Sandra-Verena Müller. Drei der 17 Befragten würden sich ein E-Auto demnächst kaufen. Für viele sei jedoch die Reichweite zu gering, sie lehnen einen Kauf ab.
Bei den E-Bikes sah es bei den Nutzerinnen schon positiver aus. Drei Viertel der Testfahrerinnen würden ein Fahrrad mit Elektromotor bevorzugen. Mindesten acht Teilnehmerinnen haben bereits infolge des Experimentes ein solches Fahrrad erworben. „Es fehlen allerdings noch vernünftige Abstellmöglichkeiten mit Abschließfunktion in der Öffentlichkeit und an den Arbeitsplätzen für die hochwertigen Bikes“, berichtet Sven Strube, Mitgründer von „Lautlos durch Deutschland“.
Matthias Giffhorn, Marketingleiter der WEVG, freut sich über die positive Resonanz der Testerinnen: „Unser Unternehmen ist seit mehr als zehn Jahren in der Elektromobilität aktiv.“ Er nannte es „selbstverständlich“, dieses Projekt zu unterstützen, um die die Elektromobilität weiter voran zu bringen. Es sei wichtig, das Laden zuhause und beim Arbeitgeber anzukurbeln, um die Thematik im Alltag zu integrieren.
Fazit der Studie: die Frauen lassen sich für die Elektromobilität interessieren und begeistern, das sei jedoch kein Selbstläufer. Das Land für regionale Landesentwicklung Leine-Weser förderte das Projekt mit zirka 100.000 Euro.