Dem Innerste-Radweg bei Salzgitter fehlt es an Bekanntheit
Michael Siano und Angela Bösselmann fordern einen Radweg von Ringelheim nach Sehlde. Dazu dürften aber keine LKW mehr durch dieses Nadelöhr zur Ringelheimer Mühle fahren. Foto: pa

Dem Innerste-Radweg bei Salzgitter fehlt es an Bekanntheit

Sehlde. Ein Radweg nach Ringelheim ist der Herzenswunsch vieler Bürger. Sie sind es leid, auf der stark befahrenen Landstraße 498 und der Kreisstraße 37 unter großen Gefahren von einem Ort zum anderen zu gelangen. Mit Michael Siano (Ortsrat Süd) und Angela Bösselmann (Gemeinderat Sehlde) wollen zwei Politiker von Bündnis 90 / Die Grünen dieses in ihren Augen wichtige Projekt voranbringen.

Initiator Siano hatte in der März-Sitzung im Ortsrat Süd den Antrag gestellt, dass die Stadt prüfen soll, ob eine preisgünstige Radweg-Verbindung über bestehende Feldwege möglich ist. Zu seinem Bedauern wurde der Antrag mit 7:9 Stimmen abgelehnt. Mit Ja stimmten Grüne, SPD und Linke, der Rest mit Nein.
„Der mögliche Streckenverlauf ginge von der L498 über die Zufahrt zur Mühle Ringelheim, von dort hinter der Eisenbahnbrücke links weiter über die Feldwege bis hin zur Straße Mühlenweg in Ringelheim“, erklärt Michael Siano. Schließlich nutzten schon viele Einwohner Sehldes die Einkaufsmöglichkeiten in Ringelheim mit dem Fahrrad. Leider sei die direkte Straßenverbindung zwischen den beiden Orten sehr problematisch. Da kein Radweg existiert, müssten die Fahrradfahrer auf der Straße fahren. Aufgrund der drei Eisenbahnbrücken entlang der Strecke existieren dort in den Unterführungen zum Teil extrem verengte Fahrspuren.
„Ein Problem wird dennoch die Unterführung in Richtung Ringelheimer Mühle sein“, betonte Angela Bösselmann. Dort sei es schon für den LKW-Verkehr von und zur Mühle viel zu eng. Sie plädiert dafür, dass die schweren Fahrzeuge das Mühlengelände in Richtung Wallmoden verlassen müssten, damit die Radfahrer sicher nach Ringelheim fahren könnten.
Michael Sinao ist sich sicher, dass die vorgeschlagene Strecke befahren werden kann. „Schließlich zählt der Weg ganz offiziell zum Innerste-Radweg“, stellte der Grüne fest. Dieser verbindet über eine Distanz von 105 Kilometern das Leinetal mit dem Oberharz. An dem interkommunalen Projekt sind die Landkreise Hildesheim, Wolfenbüttel, Goslar sowie die Stadt Salzgitter beteiligt.
Auch das Teilstück ab der Landesstraße 498, die Zufahrt zur Mühle Ringelheim hinter der Eisenbahnbrücke östlich weiter über den Feldweg bis hin zur Straße Mühlenweg in Ringelheim zählten dazu. Über Kreisgrenzen hinweg, so Siano, müsse es möglich sein, einen bestehenden Radweg noch einmal gesondert auszuweisen und nötigenfalls mit geringem finanziellen Aufwand zu befestigen.
Michael Sinao ließ nicht locker, er veränderte seinen Antrag in eine Anfrage. Nun liegt die Antwort der Stadtverwaltung vor. „Danach darf der Innerste-Radweg eigentlich nicht Radweg heißen, aber als solcher genutzt werden“, so Sinao. Dennoch werde die Stadt Salzgitter den Abschnitt zwischen Sehlde und Ringelheim besser ausschildern. „Da hat die Anfrage doch was gebracht“, freut sich der Ortsratspolitiker. Dass der Innerste-Radweg als sichere Alternative zur L 498 zur Verfügung steht, müsse laut Michael Siano den Sehldern und Ringelheimern nur noch bekannter gemacht werden.pa