
Das Gedächtnis der Stadt Salzgitter
SZ-Salder. Die Stadt Salzgitter kann sich über neue und alte Ortsheimatpfleger freuen. Die 32 Freiwilligen bekamen ihre Ernennungsurkunden im Schloss Salder von Oberbürgermeister Frank Klingebiel überreicht.
Die Ortsheimatpfleger wurden bis zum Jahr 2022 ernannt. Der Großteil der Ehrenamtlichen übt dieses Amt bereits seit mehreren Jahren aus, allerdings kann sich die Stadt mit Michael von Barany und Christian Klempe auch über zwei neue Gesichter für die Heimatpflege in Osterlinde freuen. Beide wurden von Mutter Hannelore von Barany vorgeschlagen, welche selbst lange als Heimatpflegerin aktiv war. „Ich mache das aus Heimatverbundenheit zu Osterlinde und aus Familientradition“, sagt Michael von Barany.
Die Heimatpfleger sollen in ihren Stadtteilen Ansprechpartner für die Lokalgeschichte sein: „Sie sind das Gedächtnis und das lebende Lexikon der Stadt“, so Frank Klingebiel. Der Heimatbegriff sei nicht eindimensional. Heimat sei der Ort, an dem man seine ersten Erinnerungen gesammelt habe, allerdings sei gerade Salzgitter ein Ort, in dem Menschen sowohl nach dem 2. Weltkrieg als Vertriebene sowie auch heute als Geflüchtete aus Kriegsgebieten eine neue, eine zweite Heimat gefunden hätten.
„Ich möchte ihnen ganz persönlich und auch im Namen von Rat und Verwaltung ganz herzlich danken“, so der Oberbürgermeister bei der Ernennung.
Gerade in der heutigen Zeit sei es wichtig die Überlieferungen der letzten Zeitzeugen aufzunehmen und zu bewahren, bevor diese verlorenen sind, sagt Holger Schmidt, Heimatpfleger für Üfingen. „Mir ist es ein besonderes Anliegen, Vergangenes und auch die Gegenwart für die zukünftigen Generationen zu bewahren.“
Bei der Urkundenvergabe wurde mit einer Schweigeminute dem verstorbenen Heimatpfleger Peter Stübig gedacht. Dieser war bis zu seinem Tod im Dezember 2018 mehr als 30 Jahre als Heimatpfleger für Lobmachtersen aktiv. „Dieser Verlust macht uns traurig und betroffen“, sagte Frank Klingebiel. Die letzte Veröffentlichung der Ortsheimatpfleger erschien 2018 unter dem Titel „Die Ortsheimatpflege Nr. 5. Salzgitter – 31 Stadtteile im Porträt“. In der Broschüre stellen die Ehrenamtlichen ihre Stadteile vor. Sie gibt es für fünf Euro im Stadtarchiv, im Museum Schloss Salder sowie in den Bürgercentern in Lebenstedt und Salzgitter Bad.