
Bilanzgespräch in Salzgitter-Bad: Sparkasse Goslar/Harz zufrieden mit 2015
SZ-Bad. Trotz der durch die von der Europäischen Zentralbank vorgegebenen Niedrig-Zinsen, die den Banken nicht nur in Deutschland große Probleme bereiten, zeigten sich die Vorstandsvorstände der Sparkasse Goslar/Harz, Vorsitzender Hermann Mehrens und Peter Vorderstemann mit dem Ergebnis aus dem Jahr 2015 zufrieden.
Vorstandsvorsitzender Hermann Mehrens konnte trotz des problematischen Rahmens in Europa ein weiteres Ansteigen der Bilanzsumme vermelden von 1,397 Milliarden Euro (2013) und 1,42 (2014) auf 1,47 (2015). „Das liegt unter anderem in der Zunahme der Kundeneinlagen begründet.
2013 waren es 1,125 Milliarden Euro, inzwischen sind wir 2015 bei etwa 1,18 Milliarden angekommen“, betonte Mehrens. Den Löwenanteil machten die Tagesgeldeinlagen mit gut 800 Millionen Euro aus. Als Renner erweise sich so Mehrens und Vorderstemann das GiroPlus-Kontomodell. Mehr als zehntausend Kunden nutzten inzwischen die zusätzlichen Vorteile durch den Einkauf bei inzwischen 70 Vorteilspartnern in der Region.
Einen leichten Rückgang verzeichnete die Sparkasse Goslar/Harz im Kreditgeschäft aufgrund hoher Tilgungsraten, bedingt durch die Niedrigzinsen. Der Kreditbestand verblieb aufgrund rund 262 Millionen neuer Zusagen dennoch bei einem Bestand von einer Milliarde Euro.
„Da die Zinsen unattraktiv sind, stieg das Geschäft mit Aktien und Fondsanteilen mit bis zu 40 Prozent Wachstum in einzelnen Sparten. Auch die Bereiche Versicherungen, Bausparen und Immobilienvermittlung waren von reger Nachfrage geprägt“, stellte Hermann Mehrens erfreut fest. Man könne mit einem Jahresüberschuss in Höhe von 3,2 Millionen Euro unter den gegebenen Umständen zufrieden sein.
Eine gute Entwicklung bescheinigte Hermann Mehrens auch dem Online-Service im Rahmen der Direkt-Filiale. „Den Kunden stehen 15 ausgebildete Sparkassenkaufleute aus dem eigenen Haus für Bankgeschäfte bequem per Telefon zur Verfügung, um eine hohe Beratungs- und Servicequalität zu gewährleisten“, betonte Mehrens. Dieser Service sei im letzten Jahr 110.000 Mal in Anspruch genommen worden und erfreue sich wachsender Beliebtheit.
Die problemlose Abwicklung der Online-Kredite führte in Verbindung mit den günstigen Zinssätzen dazu, dass die Kunden im ersten Monat nach der Einführung bereits 15 Prozent des Neugeschäftsvolumens online abgeschlossen hatten. Regen Zuspruch gebe es auch bei den für Smartphones und Tablets entwickelten Sparkassen-Apps.
Peter Vorderstemann berichtete über die seit einem Jahr vorbereitete und mittlerweile unterschriebene Fusion mit den Sparkassen Hildesheim und Peine. Durch die Zusammenlegung der Stabs- und Betriebsbereiche entstehen große Synergieeffekte. Betriebsbedingte Kündigungen werden aber, so Vorderstemann, nicht nötig sein, da etwa 350 Mitarbeiter von 1.350 in den kommenden Jahren in den Ruhestand gehen werden. Der Fusionsvertrag ist vergangene Woche in Peine unterzeichnet worden. Laut Peter Vorderstemann werde es in den kommenden Jahren keine Filialveränderungen geben. Der Sparkassen-Vorstand erwartet in den nächsten Monaten und 2017 außer viel Arbeit auch ein weiter absinkendes Zinsergebnis, aber dank der Fusion eine ordentliche Bilanz. pa