Barrierefrei in Broistedt in die Bahn
Hat es ins Zukunfts-Investitionsprogramm geschafft: der Bahnhof Lengede-Broistedt. Foto: rk

Barrierefrei in Broistedt in die Bahn

Broistedt. Ein wichtiger Schritt ist gemacht – so die Reaktion im Rathaus in Lengede nach der Ankündigung des Landes zum Ausbau kleinerer Bahnhöfe. Damit kann die Barrierefreiheit an den Bahnsteigen am Bahnhof in Broistedt erreicht werden. „Wir schauen mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf die Entscheidung aus Berlin“, teilt Bürgermeister Hans-Hermann Baas in einer Pressemitteilung der Gemeinde Lengede mit.

„Die Anpassung der Bahnsteige in Lengede-Broistedt ist überfällig, die Übernahme ins Zukunfts-Investitionsprogramm (ZIP) ist für uns deshalb eine logische Konsequenz. Dass die Anpassung nicht zeitgleich auch am Bahnhof Woltwiesche durchgeführt wird, enttäuscht uns.“ Die Gemeinde werde weiter in Hannover und Berlin dafür werben, die Anpassung am Bahnhof Woltwiesche mit hoher Priorität zu versehen.
Die Gemeinde Lengede hatte sich in den letzten Jahren für die Anpassung der beiden Bahnhöfe stark gemacht, zuletzt beim Ortstermin vom Niedersächsischen Wirtschaftsminister Lies 2015. „Unser Einsatz hat sich gelohnt, der Minister hatte beide Bahnhöfe nach Berlin dem dortigen Verkehrsministerium für das Investitionsprogramm gemeldet und damit die Chancen auf eine zeitnahe Verbesserung für die Nutzer des öffentlichen Personennahverkehrs bei uns gewahrt“, so Baas. „Leider“ habe das von Herrn Dobrindt (CSU) geführte Bundesverkehrsministerium Woltwiesche nicht in das derzeitige Investitionsprogramm aufgenommen.
Der Ausbau in Broistedt hat es ins ZIP-Programm geschafft: Bis 2018, spätestens aber bis 2020, werden zehn Bahnhöfe im Bereich des Zweckverbands Großraum Braunschweig (ZGB) umgebaut. Nicht berücksichtigt wurde die Anpassung in Woltwiesche. Dabei sei die Barrierefreiheit des südlichen Bahnsteigs mit einer für alle Nutzer berücksichtigenden Befestigung der Bahnsteige überfällig, heißt es von Seiten der Gemeinde. Viele Bürger wünschten sich das immer wieder nachdrücklich.
„Wenn die Regierung es mit der Förderung des ÖPNV ernst meint, muss weiter in die Attraktivität investiert werden. Neben der besseren Taktung gehört der Ausbau der Bahnhöfe zwingend dazu. Da muss der Bund als Haupteigner der Deutschen Bahn dringend nachbessern“, so Bürgermeister Baas. Bei der Herstellung des zweiten Gleises in Woltwiesche habe die Bahn die Chance vertan, gleich mit einer entsprechenden Höhenanpassung und ordentlicher Pflasterung des südlichen Bahnsteigs für attraktive Rahmenbedingungen zu sorgen. „Hier muss schnell Abhilfe geschaffen werden. Wir als Gemeinde unterstützen die Modernisierung des Südgleises, wenn die Bedingungen dafür geschaffen werden.“ Der nördliche Bahnsteig in Woltwiesche war dank Fördermitteln aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz bereits von der Gemeinde Lengede barrierefrei ausgebaut worden. „Wir wären bereit, schnell zu handeln, wenn eine entsprechende Fördermittelkulisse uns dafür grünes Licht gibt“, bekräftigt der Bürgermeister.
Vom Zweckverband Großraum Braunschweig hat Baas nach eigenen Worten die Zusage, dass der Bahnsteig in Woltwiesche nicht „vergessen“ wird und die Verbandsverwaltung mit der DB Station & Serive AG an einem anderen Finanzierungsmodell arbeite.