Ausflugslokal in Salzgitter steht vor dem Aus
Sonhild und Helmut Stolze hoffen, dass das traditionelle Ausflugslokal auf dem Hamberg erhalten bleibt. Fotos: pa

Ausflugslokal in Salzgitter steht vor dem Aus

SZ-Bad. Die beliebten Currywurst-Variationen, das Einbecker Mai-Bock im Frühjahr und die im Sommer gestartete musikalische Veranstaltungsreihe wird es erst einmal im Restaurant „Am Bismarckturm“ nicht mehr geben. Schon am Ende der Irenenstraße in Höhe der Kleingarten-Anlage und vor dem bekannten Ausflugslokal steht ein Schild mit dem Hinweis „Restaurant vorübergehend geschlossen“.

Nach 16-jähriger erfolgreicher Leitung des Lokals müssen Sonhild und Helmut Stolze aus gesundheitlichen Gründen die Arbeit einstellen, obwohl es ihnen in der Seele wehtut. „Wenn hier Ruhe einkehrt, ist davon auch das im Großraum Braunschweig bekannte Ausflugsziel Bismarckturm direkt davon betroffen“, macht sich Helmut Stolze Sorgen, auch über möglichen Vandalismus in der Folge. Den Schlüssel zur Turmbesteigung gab es bislang nur im Restaurant.
Laut Stolze habe ein Salzgitteraner namens Dölle schon lange vor dem 1900 errichteten Bismarckturm den Ausflüglern an diesem Aussichtspunkt mit Blick zum Harz Speisen und Getränke sowie Ansichtskarten angeboten. „Die hat er mit der Kiepe auf dem Rücken auf den Hamberg geschleppt“, weiß Helmut Stolz aus der sölterschen Historie zu berichten. Später sei ein kleiner Kiosk, Elisenhütte genannt, mit vier Quadratmetern Grundfläche errichtet worden. Dort gab es dann schon Bockwurst und Bier.
In der Folge wurde das erste feste Gebäude gebaut und später der große Saal fertiggestellt. „1977 haben wir den Betrieb übernommen und verpachtet“, erinnert sich Stolze. 2000 habe schließlich seine Frau die Bewirtschaftung des Restaurants übernommen.
Der Erfolg sollte mit den Musikveranstaltungen ausgebaut werden. Stolze: „Der erste Abend mit dem „Käpt`n“ war sensationell, auch vorher war schon immer viel los bei uns hier oben.“ Dem dauerhaften „7-Tage-Wochen“-Stress muss das Ehepaar Stolze nun Tribut zollen.
Stolzes hoffen, dass sich möglichst bald ein Pächter oder Käufer findet, um dieses Kleinod am Fuße des Bismarckturms zu bewahren. Ob der bisherige Koch, Maik Grimm, das Wagnis der Selbständigkeit eingehen möchte, um den Betrieb weiterzuführen, ist noch nicht klar. pa