Alstom fährt den nächsten Großauftrag für Salzgitter ein
Alstom hat den nächsten Großauftrag für sein Werk in Salzgitter eingefahren. Die AKN Eisenbahn AG aus Kaltenkirchen bei Hamburg will etwa die Hälfte ihres Fuhrparks austauschen und hat 14 Nahverkehrs-Triebswagen bestellt. Die Unternhemen geben die Investitionshöhe mit 60 Millionen Euro an.
Ab Ende 2015 sollen die Leichten innovativen Nahverkehrstriebwagen (LINT) des Typs 54 die derzeit 40 Jahre alten Züge der AKN ersetzen. Das teilten die beiden Unternehmen in der Woche mit. Günther Meienberg, Aufsichtsratsvorsitzender des zu gleichen Teilen dem Land Schleswig-Holstein und der Stadt Hamburg gehörenden Unternehmens, sieht mit der Anschaffung der Neufahrzeuge die Weichen für die Zukunft gestellt. Die AKN geht davon aus, dass in den kommenden Jahren immer mehr Menschen mit dem Zug nach Hamburg fahren. „Mit den neuen Zügen bieten wir mehr Platz für diese erhöhten Nachfragezuwächse“, so AKN-Vorstand Wolfgang Seyb. Der Lint bietet mit circa 176 Sitzplätzen und rund 170 Stehplätzen deutlich mehr Platz als seine Vorgänger.
Große Zufriedenheit auch bei Alstom. „Die AKN ist bereits seit den 1970er-Jahren Kunde und wir freuen uns, die Gesellschaft auch dieses Mal wieder von der Qualität unserer Züge überzeugt haben zu können“, sagt Dr. Martin Lange, als Vorstand der Alstom Deutschland AG verantwortlich für die Sparte Transport. Mit dem Auftrag schreibe Alstom die Erfolgsgeschichte der Coradia Lint Plattform fort. „Mit bereits fast 750 verkauften Zügen in den letzten fünfzehn Jahren können wir dem Betreiber und seinen Fahrgästen ein bewährtes und umweltfreundliches, aber auch auf die speziellen Bedürfnisse zugeschnittenes Fortbewegungsmittel zur Verfügung stellen.“ Das ist auch eine gute Nachricht für den Standort Salzgitter. Der Bau der 54 Meter langen Triebzüge dürfte auch in der Zentrale gut ankommen.
Der Chef des französischen Konzerns, Patrick Kron, hatte sich erst im April zufrieden über die Entwicklung der deutschen Werke geäußert. „Die Auslastung vor allem in Salzgitter ist viel höher, als wir ursprünglich erwartet hatten“, sagte er in einem Interview. Obwohl die Zugfabrik derzeit noch rote Zahlen schreibe, sei der Standort sicher. Salzgitter sei auch „für die kommenden Jahre sehr gut ausgelastet“. Kron schränkt aber ein. „Wir müssen auf jeden Fall noch weitergehen.“ So würden in Salzgitter zurzeit mehrere Projekte zur Verbesserung der Profitabilität betrieben.r