Schacht Konrad: Bundesumweltministerin in Salzgitter zu Gast
Die Debatte um das im Bau befindliche Atommüllendlager im Schacht Konrad in Salzgitter ist neu entfacht.

Schacht Konrad: Bundesumweltministerin in Salzgitter zu Gast

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks am 19. Januar in Salzgitter ruft die Konrad Arbeitsgemeinschaft dazu auf, ab 14.30 Uhr vor der Kulturscheune laut, bunt und kreativ zu zeigen, dass es nicht nur darum geht, die Erweiterung der Schachtanlage zu stoppen. „Das Projekt muss endgültig vom Tisch“, heißt es in einem Aufruf.
Der Widerstand gegen das Atommüll-Endlager wächst. Am kommenden Dienstag werden Vertreter von Städten, Landkreisen und Gemeinden in Salzgitter den „Appell der Region“ an die Bundesumweltministerin übergeben. Dieser wurde vom Bündnis aus Stadt, IG Metall, Landvolk und Arbeitsgemeinschaft formuliert und bereits in mehreren Räten in der Region verabschiedet. Und so sieht der Protest aus: Ab 14 Uhr sammeln sich Trecker vor der Kulturscheune in Lebenstedt, wo um 14.30 Uhr eine Kundgebung startet. Zeitgleich lädt die IG Metall die Kollegen vor das Rathaus zu einer weitere Kundgebung ein. Gegen 14.45 Uhr sollen die Bundesumweltministerin und Ratsmitglieder vom Rathaus zur Kulturscheune gehen. Die Metaller wollen sie begleiten.
Von 15 bis 16.30 Uhr ist ein Gespräch in der Kulturscheune geplant, an dem Oberbürgermeister und Landräte der Region sowie Vertreter des Bündnisses gegen Konrad teilnehmen. Aufgrund der begrenzten Kapazitäten wird die Veranstaltung über Lautsprecher nach draußen übertragen.

Wie groß der Widerstand in der Region gegen die geplante Einlagerung ist, zeigt sich anhand von mehr als 70.000 Unterschriften, die im Mai 2015 im Berliner Ministerium übergeben wurden. Darüber hinaus protestiert die Region gegen die geplante Einlagerung mit dem „Appell der Region“, der inzwischen von den Räten der kreisfreien Städte Braunschweig, Wolfsburg und Salzgitter, den Kreistagen der Landkreise Goslar, Peine, Wolfenbüttel und Helmstedt sowie den Räten von 12 kreisangehörigen Städten, Gemeinden und Samtgemeinden unterzeichnet wurde. Weitere Beschlussfassungen werden noch erwartet.
Die Bundesumweltministerin wird sich während ihres Besuches über die Situation und den Sachstand des Widerstandes in der Region informieren und mit Oberbürgermeister Frank Klingebiel sowie mit Vertretern des Aktionsbündnisses „Konrad stoppen – statt erweitern“, den Ratsmitgliedern der Stadt Salzgitter und Vertretern der Region (Hauptverwaltungsbeamte der Region, Bundestagabgeordnete und Landtagsabgeordnete) diskutieren. Zugesagt haben bisher unter anderem:
die Mitglieder des Deutschen Bundestages: Günter Lach (CDU), Pia Zimmermann (Die Linke), Ingrid Pahlmann (CDU), Jutta Krellmann (Die Linke), Hubertus Zdebel (Die Linke),
die Mitglieder des Niedersächsischen Landtages:
Marcus Bosse (SPD), Stefan Klein (SPD), Ottmar von Holtz (Bündnis 90/Die Grünen), Miriam Staudte (Bündnis 90/Die Grünen),
von den Hauptverwaltungsbeamten der Region:
Ulrich Markurth, Oberbürgermeister, Stadt Braunschweig
Klaus Dieter Mohrs, Oberbürgermeister, Stadt Wolfsburg
Thomas Pink, Bürgermeister, Stadt Wolfenbüttel
Christiana Steinbrügge, Landrätin, Landkreis Wolfenbüttel
Thomas Brych, Landrat, Landkreis Goslar
Franz Einhaus, Landrat, Landkreis Peine
sowie der Präsident des Bundesamtes für Strahlenschutz, Wolfram König.