Zukunftspreis: Urkunde statt Preisgeld für die Salzgitter AG

Zukunftspreis: Urkunde statt Preisgeld für die Salzgitter AG

Bei der Vergabe des „Deutschen Zukunftspreises“ ist die Salzgitter AG knapp geschlagen worden. Für das neu entwickelte Stahlgießverfahren, das auf dem Gelände von Peiner Träger erprobt wird, reichte es nicht für den Sieg. Bundespräsident Joachim Gauck verlieh den Titel und die Siegprämie in Höhe von 250.000 Euro einem Forscherteam, das vegane und vegetarische Speisen erzeugt. Für die Vertreter der Salzgitter gab es eine Urkunde.

Ehrung in Berlin: Bundespräsident Joachim Gauck mit Karl-Heinz Spitzer (TU Clausthal), Ulrich Grethe (Salzgitter Flachstahl) und Burkhard Dahmen (Fa. SMS Siemag).

Der „Deutsche Zukunftspreis“ gilt als einer der renommiertesten Wirtschaftspreise. Nur drei Innovationen hatten es zur Preisverleihung geschafft, die von Maybrit Illner moderiert wurde. Eine Jury hatte das neue Gießverfahren, mit dem auf dem Gelände der Stahlfirma Peiner Träger besonders dünner Stahl hergestellt werden kann, im Vorfeld unter Top drei gewählt. Das besondere an der neuen Methode: Beim „horizontalen Dünnbandgießen“ wird die Stahlschmelze, anders als beim herkömmlichen Stranggießen dicker Walzblöcke, schon zu Anfang des Prozesses rund 20 Mal so dünn auf ein mit umlaufendes, intensiv gekühltes Förderband gegossen. Der nur etwa 15 Millimeter dünne Band spart auf dem Weg zum Stahlblech aufwendige Wärm- und Walzschritte – und damit effektiv jede Menge Energie.
Doch der Umgang schont nicht nur Ressourcen, sondern schafft eine neue Generation von Stahlprodukten, die bei der Anwendung in Leichtbau-Konstruktionen wiederum dazu beitragen können, Energie zu sparen. Für das neue Verfahren zeichnen Ulrich Grethe von Salzgitter Flachstahl, Burkhard Dahmen von der Firma SMS Siemag und Karl-Heinz Spitzer von der Technischen Universität Clausthal verantwortlich, die auch vom Bundespräsidenten beglückwünscht wurden.
Den Sieg gab es für Fleisch- und Lebensmitteltechniker aus Bayern und Mecklenburg-Vorpommern. Sie hatten ein Verfahren entwickelt, bei dem aus bitterem Lupineneiweiß vegane und vegetarische Fleisch- und Milchalternativen erzeugt werden, die sich in Geschmack und Mundgefühl nur sehr wenig von tierischen Speisen unterscheiden.