Peine Marketing zieht in „Weißen Schwan“ ein
So wird es bald in Stederdorf aussehen.

Peine Marketing zieht in „Weißen Schwan“ ein

Peine. „Zum nächstmöglichen Zeitpunkt“ soll die städtische Tochtergesellschaft Peine Marketing in das älteste Gebäude der Stadt einziehen, das in den vergangenen Jahren leer stand, so geht es aus einem nichtöffentlichen Papier der Verwaltung hervor. Das Gebäude gehört der Stadt; es war nicht gelungen, einen Gastronomen als Pächter zu finden.

Von der Goethestraße in die Fußgängerzone

Peine Marketing wechselt somit als Mieter in Kürze mitten in die Fußgängerzone. Das achtköpfige Team rund um Geschäftsführer Thomas Severin ist unter anderem für die Bereiche Veranstaltungen, Tourismus und Marketing zuständig. Die Gesellschaft möchte im „Weißen Schwan“ die Büros einrichten, aber unter anderem dort auch Ausstellungen, Konzerte und Sommerkino im Hof anbieten. Wer dann als Nachfolger in das Haus an der Goethestraße ziehen wird, steht noch nicht fest.

Bevor Peine Martkeing an die Breite Straße umziehen kann, muss der „Weiße Schwan“ für etwa 163.200 Euro umgebaut werden, damit man dort Büros einrichten kann – die Umzugskosten betragen 70.000 Euro. Somit entstehen Kosten in Höhe von insgesamt 233.200 Euro. Gegenüberstellung: Laut einer Berechnung entstehen der Stadt trotz des Leerstandes beim „Weißen Schwan“ bisher 16.600 Euro Kosten pro Jahr.
Die Kaltmiete für die Stadt-Tochter in dem ehemaligen Gasthaus soll monatlich 1.850 Euro betragen. Der Mietvertrag soll erst einmal über zehn Jahre laufen.

Hauptsächlich Zustimmung aus der Stadt-Politik

Das Thema wird jetzt noch in den politischen Ausschüssen behandelt und muss dann vom Rat beschlossen werden. Die Pläne werden von den Fraktionen im Rat der Stadt Peine recht unterschiedlich beurteilt. Dass im ältesten Gebäude Peines Gastronomie noch eine Zukunft haben könnte, glaubt nur eine der kleineren Fraktionen (PB). Die hohen Kosten werden teilweise kritisch gesehen, doch die neue Innenstadtlage scheint allgemein Gefallen zu finden.
„Ich finde die Umzugs-Idee vernünftig“, sagt Dietmar Meyer, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD. Peine Marketing passe mit seinen Produkten, die zum Verkauf angeboten werden, einfach besser in die Innenstadt. Gleichzeitig hofft Meyer, den Peine-Gutschein dadurch wieder attraktiver machen zu können, indem das Stadtmarketing und die Kaufleute näher zusammenrücken.

Christoph Plett (CDU) kündigte an, dass seine Fraktion mit dem Geschäftsführer von Peine Marketing, Thomas Severin, über das Thema sprechen und anschließend zu einer Entscheidung kommen werde.

Auch Grüne, Linke und die Fraktion GuB/FDP/Piraten signalisierten eine positive Sicht auf die Nutzung als „Eigenbedarf“.

PB kritisiert „gastronomische Unterversorgung“

Lediglich Karl-Heinrich Belte (PB) lehnt die Umzugspläne ab. Da Peine gastronomisch unterversorgt sei, müsse in den „Weißen Schwan“ wieder eine Gaststätte. Dass daraus bisher nichts wurde, liege an der „Unfähigkeit bei der Vermarktung.“ Für ein Gebäude in dieser „Filet-Lage“ müsse sich doch ein Wirt finden, auch wenn es sicherlich schwer sei. Seiner Meinung nach sind bei der Sanierung und dem Umbau des „Weißen Schwans“ durch die Stadt große Fehler gemacht worden, die bis heute Probleme bereiten.