
Oppositions-Fraktionen im Peiner Stadtrat wollen Renaturierung des Goltzplatzes
Peine. Die Oppositionsfraktionen im Peiner Stadtrat CDU, PB und FDP/Piraten, schlagen vor, den Goltzplatz auch nach Abschluss der nun angelaufenen Bodensanierung unbebaut zu lassen. Die drei Stadtratsfraktionen haben jetzt die Renaturierung der Brachfläche zwischen Spiegelbergstraße und Sportplatz beantragt. Zu prüfen sei dabei insbesondere, ob sich unter der aktuellen Bauschutt-Auffüllung ein schutzwürdiger Niedermoor-Boden befindet.
„Sollte das der Fall sein, sind sämtliche Maßnahmen zur Planung einer Bebauung im Bereich des Goltzplatzes umgehend zu beenden. Ferner ist zu ermitteln, inwieweit die Voraussetzungen für die Renaturierung eines Niedermoors auf der zu betrachtenden Fläche vorliegen“, sagt der stellvertretende CDU-Fraktions-Chef Dr. Ingo Reinhardt.
Zur Begründung heißt es in dem gemeinsamen Antrag: „Die Brachfläche am Goltzplatz befindet sich im Mündungsbereich eines in der Saale-Eiszeit geformten Seitentales – die Peiner „Masch“, zum Niederungsgebiet der Fuhse. Die geologischen Verhältnisse sind ähnlich wie beim Eixer Grenzgraben, beim Dorfpark in Vöhrum oder beim Landwehrgraben, was anhand einer geologischen Karte festgestellt werden könne. Derartige Flächen seien bekannt für die Existenz schutzwürdigen Bodens aus Niedermoor.
In einer Bodenübersichtskarte sei die Brachfläche zum überwiegenden Teil als Erd-Niedermoor und als Gley mit Erd-Niedermoorauflage gekennzeichnet. Eine ältere hydrogeologische Untersuchung aus dem Jahr 1939 habe anhand eines Bohrprofils an der Ecke Spiegelbergstraße/Sundernstraße ergeben, dass in einer Tiefe von 75 Zentimetern ein „quartärer Moorboden“ aus dem jüngsten Zeitabschnitt der Erdgeschichte mit einer Dicke von 1,45 Metern vorliegt. Niedermoorböden fungieren letztlich auch als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte.
Die Stadtverwaltung möge nun prüfen, welche Möglichkeiten bestehen, um einen Naturraum mit standortgerechter Vegetation zu schaffen, Kostenanalyse und Fördermöglichkeiten eingeschlossen.
Hintergrund: Die rot-grüne Mehrheit hatte in der jüngsten Extra-Ratssitzung beantragt, vier Mehrfamilienhäuser mit offen gestalteter Grünanlage zu erstellen. Der Antrag wurde zur Diskussion in den zuständigen Fachausschuss verwiesen.