Evangelisches Familienzentrum Vechelde hält viele Angebote bereit

Evangelisches Familienzentrum Vechelde hält viele Angebote bereit

Vechelde. Vom Geburtsvorbereitungskurs über Eltern-Kind-Gruppen bis hin zum Chor, bei dem auch Senioren mitwirken – die Bandbreite des Familienzentrums der evangelischen Kirchengemeinde ist riesig. Besonders stolz aber sind die hauptamtlichen Mitarbeiter auf die vielen jungen Menschen, die sich Jahr für Jahr zu Jugendleitern ausbilden lassen und so das ehrenamtliche Engagement unterstützen.

Gemei Das Familienzentrum setzt auf Nachwuchs aus den eigenen Reihen.Auch in der Kirche sind die Teamer aktiv.Fotos: OH

„Unsere Teamerschulung knüpft an den Konfirmandenunterricht an. Denn zu diesem Zeitpunkt sind die Jugendlichen besonders mit dem Familienzentrum verbunden und daher motiviert“, erklärt Dagmar Lührig, Leiterin des Familienzentrums. „Vor allem auf den Konfirmandenfreizeiten, die unter anderem von jugendlichen Betreuern begleitet werden, bekommen viele junge Menschen Lust, selbst Teamer zu werden.“
Knapp drei Viertel jedes Konfirmandenjahrgangs nimmt an der Betreuerschulung teil. „Allerdings bleiben natürlich nicht alle auf Dauer dabei.“ Doch immerhin – derzeit zählt das Familienzentrum knapp 60 Jugendliche, die aktiv dabei sind. „Wir legen stets großen Wert darauf, dass jeder die Aufgaben übernehmen kann, die ihm liegen. Zum Beispiel können alle, denen der direkte Kontakt mit anderen Menschen schwerfällt, bei den Einkäufen oder der Essensvorbereitung helfen“, so die Sozialpädagogin.
Die Ausbildung zum Betreuer ist an der Ausbildung zur Jugendleitercard orientiert. „Diese kann mit 16 Jahren beantragt werden.“ Die Ausbildung ist vielschichtig. Vor allem auf die Vermittlung von sozialen Kompetenzen wird viel Wert gelegt. „Die Jugendlichen lernen zu reflektieren, zu organisieren und Spieltage oder andere Aktionen vorzubereiten.“ Außerdem wird immer auch die Frage gestellt, was das Schlimmste ist, was den jungen Betreuern passieren kann. So werden auch Antworten auf Fragen wie „Wie verhalte ich mich, wenn mich ein Kind nicht ernst nimmt?“ oder „Was kann ich tun, wenn sich zwei Kinder prügeln?“ gefunden.

Betreuer werden in den Ferien geschult

Durchgeführt wird die Betreuerschulung immer in den Osterferien vor der Konfirmation – und zwar in der gleichen Unterkunft in Wahmbeck an der Weser, die die Jugendlichen von ihren Konfirmandenfreizeiten kennen. „Das ist unser Motor. Denn die Konfirmanden finden die Freizeiten toll und wollen unbedingt noch einmal nach Wahmbeck zurück“, schildert die 46-jährige Familienberaterin, die seit 2001 hauptamtlich für das Familienzentrum arbeitet.
Nach der Ausbildung zum Teamer bietet das Familienzen-trum den jungen Menschen viele Möglichkeiten, ihr erworbenes Wissen anzuwenden.  So können sie zum Beispiel die Kinderbetreuung bei der jährlichen Familienfreizeit übernehmen und die Freizeiten der jüngeren Konfirmandenjahrgänge übernehmen. „Unser größtes Projekt ist natürlich in jedem Jahr die Sommerferienaktion, bei der wöchentlich bis zu 100 Kinder teilnehmen.“ Diese Aktion bedarf vieler Vorbereitungen, die viele helfende Hände erfordern. „Aber die Betreuer profitieren selbst ja auch davon. Die ehrenamtliche Arbeit trägt sehr zur Persönlichkeitsbildung bei“, so Lührig. Auch Unternehmen zeigen sich bei Bewerbungen oft interessiert, wenn ein entsprechender Nachweis beigefügt wird. „Sehr gern stellen wir solche kleinen Zeugnisse aus.“

Tanja Wosnitza