Ehrenamt: Die Arbeit mit Spiel und Spaß versüßt
Walter Räke hat die Arbeit im Verein immer viel Spaß gemacht. Foto: t.wosnitza

Ehrenamt: Die Arbeit mit Spiel und Spaß versüßt

LENGEDE (tw). Trainiert hat er keine Mannschaft, aber dafür in ganz vielen mitgespielt. Und weil Walter Räke aus Lengede die Arbeit als Trainer schon immer zu anstrengend war, hat er sich eine Beschäftigung gesucht, die ihm mehr liegt. „1970 habe ich als stellvertretender Schriftführer meine Vorstandsarbeit im Sportverein Lengede begonnen, erst 2010 bin ich aus dem Vorstand ausgeschieden.

Walter Räke hat die Arbeit im Verein immer viel Spaß gemacht. Foto: t.wosnitza

„Ich war zwischendurch Kassenrevisor, stellvertretender Vorsitzender und 1983 für fünf Jahre erster Vorsitzender. Aber wegen meiner Selbstständigkeit musste ich dann kürzer treten“, berichtet der 75-Jährige. Fußball hat er gespielt, später dann Badminton und Tennis. Die Leichtathletik liegt ihm auch – bis 2010 hat Räke 34-mal das goldene Sportabzeichen absolviert. „Aber letztes Jahr musste ich wegen einer Verletzung leider pausieren“, so der Vater dreier erwachsener Kinder.
„Als Vorstandsmitglied kann man vieles im Verein bewirken und seine Vorstellungen einbringen. Ich bin der Meinung, nur wenn gute Voraussetzungen geschaffen werden, wird ein Angebot angenommen.“ Diese Strategie hat sich im Sportverein Lengede bewährt. 1340 Mitglieder hat der Verein heute, im Februar feiert er sein 100-jähriges Bestehen. Bereits seit 1948 ist der gebürtige Lengeder Mitglied. „Seinem“ Verein ist er bis heute treu geblieben. „Mit der Familie war es nicht immer einfach zu verbinden. Oft musste ich hören `Bist du schon wieder weg?` Und obwohl unsere drei Kinder auch alle im Sportverein Mitglied waren, sind sie groß geworden, fast ohne dass ich es gemerkt habe.“
Neben der Mitarbeit im Sportverein engagierte sich Räke bei der Männerfastnacht. Von 1971 bis 2011 war er Mitglied im Elferrat. „Aber ich bin 40 Jahre älter als andere Mitglieder. Als junger Mann habe ich mir geschworen, dass ich mich zurückziehe und der Jugend den Vortritt lasse, wenn der Altersabstand zu groß wird. Das habe ich dann auch eingehalten“, berichtet der Ingenieur im Ruhestand.
Trotzdem denkt er gern an die Zeit im Elferrat zurück. „Wir haben die Fastnachtsveranstaltung für die Lengeder Männer vorbereitet und für Musik und Klamauk gesorgt. Die Planungen haben immer etwa ein Jahr gedauert.“

Als Frau bei der
Männerfastnacht
An eine Veranstaltung erinnert sich Räke, der zwischendurch acht Jahre für den Lengeder Gemeinderat tätig war, besonders gern: „Einmal habe ich die erste Vorsitzende des Sportvereins vertreten und mich als Frau verkleidet, da Frauen bei der Männerfastnacht unerwünscht sind. Ich bin erst durch meine Stimme aufgeflogen.“