Brummerbühne aus Sievershausen setzt auf Improvisation
Sievershausen. Theater auf den ganz großen Bühnen – das muss nicht immer sein. Auch kleine Improvisations- oder Laientheater erfreuen ihre Zuschauer, auch wenn – oder gerade weil – sie Stücke auf die Bühne bringen, die nicht selten mitten aus dem Leben gegriffen sind. Und dafür muss man nicht einmal weit fahren. Schwenken und Komödien hat sich zum Beispiel die „Brummerbühne“ des TSV 03 Sievershausen verschrieben.
„Derzeit sind wir etwa 30 Personen, von denen zehn als Schauspieler mitwirken“, beschreibt Stefan Kaiser, Vorsitzender der Brummerbühne. „Aber auch von den Nicht-Schauspielern hat jeder seinen Aufgabenbereich. Es gibt eine Bühnenbau-Crew, eine Spielleiterin und auch ein Team, das sich um die Kostüme kümmert.“ Vor allem bei den Auftritten ist jede helfende Hand gefragt. Denn an den Örtlichkeiten, an denen es keinen Schankbetrieb gibt, sorgt das Brummerbühnen-Team selbst für das leibliche Wohl der Zuschauer.
Obwohl die Zahl der aktiven Schauspieler ausreichend ist, macht Kaiser auf ein nicht zu verachtendes Problem aufmerksam: „Uns fehlen schlichtweg die Männer. Den meisten fehlt der Mut, vor vielen Personen aufzutreten.“ Nachwuchs ist daher gern gesehen. Doch natürlich nicht nur männlicher. Die Brummerbühne freut sich über jede Unterstützung. „Wir sind ein sehr familiärer Kreis und machen auch außerhalb der Proben immer mal wieder etwas gemeinsam.“
Etwa ein Jahr vorher beginnen die Planungen für die kommende Saison. Allerdings wird zunächst in aller Ruhe ein Stück herausgesucht, das inhaltlich gefällt und zur Anzahl der mitwirkenden Schauspieler passt. „Intensiver wird es dann ab Mai und vor den Sommerferien verteilen wir Rollen und Textbücher.“ Die Rollenverteilung bereitet in der Regel keine Probleme. Meistens ist schon beim ersten Durchlesen des Stücks klar, zu welchem Schauspieler welche Rolle passt. „Ab September treffen wir uns dann einmal wöchentlich zum Proben. Je näher die Premiere rückt, desto enger wird das Intervall der Probenstunden“, so der 46-Jährige.
Geprobt wird im ehemaligen Feuerwehrgerätehaus in Sievershausen, das die Brummerbühne von der Stadt Lehrte gemietet hat. „Das ist ideal für uns. Hier können wir nach den Proben einfach alles stehen lassen“, berichtet Kaiser. Bestimmte Abläufe können hingegen nur auf der tatsächlichen Bühne geprobt werden. Daher findet die Generalprobe immer im Gasthaus Fricke statt, wo auch die Premiere aufgeführt wird.
„Generell ist auch zu sagen, dass jede Aufführung bei demselben Stück anders ist. Die Zuschauer lachen zu unterschiedlichen Zeitpunkten und es gibt verschiedene Zwischenrufe.“ Auch Pannen passieren hin und wieder. Dann ist Improvisationstalent gefragt. „Es ist auch schon vorgekommen, dass bei der Premiere eine Panne passiert ist, die so lustig war, dass wir sie daraufhin fest in das Stück etabliert haben.“
Auch den Nachwuchs hat die Brummerbühne fest im Blick. Seit den Sommerferien gibt es die „Mini-Brummer“ für Kinder von drei bis zehn Jahren. Die erste Aufführung fand beim Weihnachtsmarkt statt. Das Stück „Streit um den Nikolaus“ wurde vor 90 Zuschauern aufgeführt. Doch bevor es losgehen konnte, gab es ein ganz weltliches Problem. „Die kleinen waren so aufgeregt, dass sie alle noch einmal auf die Toilette mussten. Daher begann das Stück mit etwas Verspätung“, schmunzelt Kaiser.
❱❱ Für die Vorstellung „Der Zweck heiligt die Mittel“ am 10. Januar, 19.30 Uhr, in Immensen gibt es noch Eintrittskarten. Kontakt: 05175/5598 oder info@brummerbuehne.de.