Wohngruppen für Menschen mit Demenz in der Seniorenresidenz „Am Kaskadenwehr“ in Lengede
Bei schönem Wetter wird der Kaffee am Nachmittag gerne auf dem Balkon genossen. Pflegedienstleiterin Sabine Bogutzky hilft Bewohnerin Elly Bohnemann und Marie-Luise Minderlein (rechts) beim Einschenken. Foto: AG

Wohngruppen für Menschen mit Demenz in der Seniorenresidenz „Am Kaskadenwehr“ in Lengede

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Lengede. Eine immer älter werdende Gesellschaft bedingt auch, dass viele Menschen ein hohes Alter erreichen, ohne dabei die gewohnte Alltagskompetenz erhalten zu können. Ein Umstand, dem die Bundespolitik auch mit dem neuen Pflegestärkungsgesetz II Rechnung tragen will.

Im Mittelpunkt dieser Pflegereform steht insbesondere die Versorgung von Menschen, deren Fähigkeit den Alltag zu bewältigen bereits deutlich abgenommen hat und die auf nachhaltige betreuerische Leistungen angewiesen sind.

Damals wurde unter Fachleuten diskutiert, welches wohl die beste Wohn- und Versorgungsform für Menschen mit erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz sei. So sollte dem Erhalt der noch vorhandenen Fähigkeiten in besonderer Weise Rechnung getragen werden und gleichzeitig das Wohnumfeld so gestaltet sein, dass bei einer persönlich eingeschränkten Wahrnehmung noch eine ausreichende Orientierung in der unmittelbaren Umgebung möglich ist.

Gerne unternehmen Marie-Luise Minderlein (links) und Elly Bohnemann mit der Pflegedienstleiterin Sabine Bogutzky bei strahlendem Sonnenschein einen Spaziergang. Foto: AG

Gerne unternehmen Marie-Luise Minderlein (links) und Elly Bohnemann mit der Pflegedienstleiterin Sabine Bogutzky bei strahlendem Sonnenschein einen Spaziergang. Foto: AG

Für die Seniorenresidenz „Am Kaskadenwehr“ in Lengede war diese Entwicklung bereits seit Langem absehbar. Deshalb hat man sich dort bereits Mitte des vergangenen Jahrzehnts dafür entschieden, ein besonderes Angebot für diesen Personenkreis zu schaffen. Dies erfordert natürlich ein anderes Wohn- und Personalkonzept, ohne sich zu stark von der Arbeit im übrigen Haus zu entfernen, denn im Mittelpunkt steht natürlich immer auch die notwendige Organisation der Pflege und Betreuung aller Bewohner.

Dennoch, die Größe des Wohnbereiches muss so gestaltet sein, dass er sowohl von den Räumlichkeiten, als auch von der dort lebenden Anzahl der Personen überschaubar ist. Nur so lassen sich Wohn- und Lebensstrukturen schaffen, die für die betreffenden Bewohner lebenswert sind. Die Entscheidung, letztlich zwei spezielle Wohnbereiche einzurichten, in denen eine Vierer- und eine Fünfer-Wohngemeinschaft entstehen können – und dies in einem separaten Gebäude – ist nach eingehender Diskussion mit den zuständigen Mitarbeitern zustande gekommen und wurde dann auch so umgesetzt.

Genauso entscheidend für einen Erfolg ist natürlich die Konzeption der betreuerischen Versorgung. Hier hängt vieles von der Kompetenz und Bereitschaft der Mitarbeiter ab. Es bedarf für die Leitung eines solchen Bereiches erheblicher fachübergreifender Kenntnisse und einer nie nachlassenden Einsatzbereitschaft, da durch die Besonderheit der Bewohnerschaft ständig sich verändernde Situationen entstehen, die tagtäglich, manchmal stündlich, gelöst werden müssen.

Ganz ohne jeden Zweifel ein anspruchsvolles Vorhaben, das ohne Vorerfahrung nicht so ohne Weiteres umsetzbar ist. So hat auch die Seniorenresidenz „Am Kaskadenwehr“ erst Erfahrungen sammeln müssen. Dabei stand nicht so sehr die Wohnraumgestaltung im Vordergrund, sondern eher die personelle Ausstattung. Personal zu finden, welches sowohl über die persönliche, als auch fachliche Eignung verfügt, ist nicht einfach. Die Verantwortlichen der Seniorenresidenz „Am Kaskadenwehr“ denken, dass ihnen dies aber im Laufe der Zeit immer besser gelungen ist und sie heute mit der Arbeit in diesem Bereich sehr zufrieden sein können.

Verantwortlich für die beiden Wohngruppen im Demenzbereich ist Silke Radünzel, die über eine gerontopsychiatrische Zusatzqualifikation verfügt und die konzeptionellen Vorgaben von Sabine Bogutzky, der zuständigen Pflegedienstleitung, fachlich umsetzt. Dabei wird der Lebensalltag der Bewohner so gestaltet, dass alle, entsprechend ihren noch vorhandenen Fähigkeiten, sich in den Gruppenalltag einleben können.

Es geht im Wesentlichen darum, das gemeinsame Zusammenleben zu gestalten und dabei die noch vorhandene Selbstpflegefähigkeit, soweit es geht, zu erhalten. Deshalb werden von den Bewohnern Aufgaben, wie Tischdecken, Blumengießen und Aufräumen im eigenen Zimmer oder in den Gemeinschafträumen unter Anleitung ganz oder teilweise durchgeführt. Durch die regelmäßige Wiederholung dieser Alltagsaufgaben entsteht nicht nur ein sich im Gedächtnis verhaftender Handlungsablauf, sondern gleichzeitig wird hierüber auch die Selbstzufriedenheit und Alltagskompetenz des jeweiligen Bewohners gestärkt.

Diese kleinen Trainings werden natürlich auch durch andere in den Tagesablauf integrierte Betreuungs- und Aktivierungsaufgaben unterstützt. Letztendlich bildet sich auf diesem Weg ein Zusammenleben zwischen den Bewohnern heraus, das durch Rollenverteilungen in der Gruppe zu einem stabilen Gemeinschaftsleben beiträgt.

Kurzzeitpflege wird für viele Menschen immer wichtiger

Heimleiterin und Geschäftsführerin Brigitte Horstmann. Foto: AG

Heimleiterin und Geschäftsführerin Brigitte Horstmann. Foto: AG

„Die Kurzzeitpflege wird immer wichtiger!“ sagt Brigitte Horstmann, Heimleitung der Seniorenresidenz „Am Kaskadenwehr“. In den vergangenen zwei bis drei Jahren hat die Inanspruchnahme von Kurzzeitpflege immer stärker zugenommen. Erklären ließe sich das vor allem dadurch, dass nach Krankenhausaufenthalten ältere Menschen oft noch nicht wieder zurück in ihre Wohnungen oder Familie entlassen werden können, da der Pflegeaufwand noch über dem liegt, was Familienmitglieder oder der ambulante Pflegedienst leisten können. Insbesondere, wenn es um eine Überwachung rund um die Uhr geht.

Des Weiteren ist es aber immer häufiger so, dass bei der zunehmenden Zahl der Pflegebedürftigen die in Familien gepflegt werden, die pflegenden Angehörigen eine Auszeit benötigen, um sich zu erholen oder sich auch um die eigene Gesundheit kümmern müssen. Die Kurzzeitpflege nimmt gerade hier eine wichtige Zwischenfunktion ein und ermöglicht so zunehmend auch Flexibilität in der Gestaltung der Pflege durch Angehörige.

Besonders stark wird die Kurzzeitpflege zudem in den Urlaubsmonaten des Jahres in Anspruch genommen. „Wir haben uns bereits auf diese sich verändernde Bedarfsstruktur eingestellt!“ – so Brigitte Horstmann. „Haben wir früher eigentlich ausschließlich anfrageorientiert geplant, so sind unsere Planungen derzeit schon weiter im Voraus! Außerdem gehen wir davon aus, dass sich der Bedarf in absehbarer Zeit noch stärker darstellen wird, da durch das Pflegestärkungsgesetz II ja insbesondere die häusliche Versorgung stärker gefördert wird und es zu erwarten ist, dass sich der Pflegemarkt über kurz oder lang den veränderten Gegebenheiten anpassen wird.“

Kontakt:
Seniorenresidenz am Kaskadenwehr
Am Kaskadenwehr 9
38268 Lengede

Telefon: (0 53 44) 92 01 40
Mail: info@seniorenresidenz-lengede.de

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