AWO Kreisverband Peine zeigt den Weg aus den Schulden
Hilft auf dem Weg raus aus den Schulden: Andrea Einhaus vom Team der AWO-Schuldnerberatung.

AWO Kreisverband Peine zeigt den Weg aus den Schulden

Peine. Das monatliche Einkommen reicht kaum für die Miete? Der Gerichtsvollzieher hat bereits angeklopft und die Schulden sind unübersichtlich geworden? Für diese und viele andere Probleme mit dem Schwerpunkt Finanzen gibt es Hilfe. Unter anderem bietet der AWO-Kreisverband Peine eine professionelle Schuldnerberatung an.  Ein fünfköpfiges Team aus Juristen, Sozialarbeitern und Pä-
dagogen setzt sich für die Belange von Schuldnern ein.

„Wir beraten alle Menschen mit Geldproblemen aus dem Landkreis Peine“, so Andrea Einhaus, stellvertretende Geschäftsführerin des AWO-Kreisverbandes und Mitglied im Team der Schuldnerberatung. „In erster Linie richtet sich das Angebot allerdings an Ver- und Überschuldete.“ Worin der Unterschied besteht, macht sie im nächsten Satz deutlich: Verschuldet bedeutet, dass man zwar Schulden hat, aber noch genug Einkommen, um diese Schulden zu begleichen. „Überschuldete Menschen haben hingegen nicht mehr genug Geld, um Raten oder die Miete zu zahlen.“ Aber das Team der Schuldnerberatung bietet auch eine Haushalts- und Budgetberatung an. Dieses Angebot richtet sich zum Beispiel an werdende Eltern, die nach dem Wegfall des Einkommens der Mutter ihren Finanzhaushalt neu organisieren müssen. Hier wird gemeinsam geschaut, welche bisherigen Ausgaben wichtig sind und wo gespart werden kann.
Die Menschen, die die Schuldnerberatung aufsuchen, sind so unterschiedlich wie ihre Problematiken. Es kommen ebenso Frauen wie Männer, alle Altersstufen sind vertreten. „Wir haben allerdings beobachtet, dass bei Ehepartnern es oft die Frauen sind, die den ersten Weg zu uns machen“, so Einhaus. Die Männer kämen oftmals erst später dazu und das sei auch wichtig, denn „es müssen beide mitziehen.“
Dennoch sei der Schritt, die Schuldnerberatung aufzusuchen, für fast alle Schuldner eine Hürde. Leicht macht sich diesen Weg niemand. Viele Schuldner kommen auf Eigeninitiative. Aber auch Banken, Arbeitgeber oder andere Beratungsstellen verweisen auf das AWO-Angebot, wenn ihnen das Schuldenproblem ihrer Klienten auffällt. „Wir arbeiten auch sehr eng mit dem Jobcenter und dem Landkreis zusammen. Beide stellen Beratungsgutscheine für das Beratungsangebot aus“, so die Sozialwirtin. Vor allem bei der Arbeitsvermittlung stellen umfangreiche Schulden eine Pro-blematik da, die viele Arbeitgeber scheuen.
Die Dauer der Beratung ist unterschiedlich. Sie hängt unter anderem von der Mitarbeit der Schuldner und auch von der Schuldenhöhe ab. Ziel der Beratung sei immer die Entschuldung und auch die Hilfe dabei, „das Leben wieder so zu organisieren, damit man mit dem Geld umgehen kann.“ Ein wichtiger Punkt dabei ist es, die Schuldner zur Selbsthilfe anzuregen. So bekommen sie zum Beispiel in der Regel die Aufgabe, ungeöffnete Rechnungen selbst zu öffnen und zu sortieren. Die AWO-Schuldnerberatung bietet dabei Rückendeckung und Unterstützung. Außerdem hilft sie dabei, Forderungsaufstellungen von Gläubigern einzuholen. Denn so kann dabei geholfen werden, Struktur in die Verschuldung zu bringen.
Ein besonderes Angebot der AWO-Schuldnerberatung findet immer dienstags von 9 bis 11 Uhr statt. In diesem Zeitraum gibt es eine offene Sprechstunde.
❱❱  AWO-Schuldnerberatung, Sedanstraße 15, Telefon 05171 50697-18, Sprechzeiten: Montag bis Mittwoch 9 bis 16 Uhr, Donnerstag 9 bis 18 Uhr, Freitag 9 bis 13 Uhr.