Wasbüttel hilft Insekten mit Blühstreifen und Insektenhotels
Einsatz für Insekten: Ernst Lütje (l.) und Hartmut Jonas an einem von insgesamt vier neu angelegten Blühstreifen. Außerdem gibt es Insektenhotels. Foto: Rudert

Wasbüttel hilft Insekten mit Blühstreifen und Insektenhotels

Wasbüttel. Das sind alles Eh-da-Flächen – sie sind eh da. Aber sie wurden bislang nicht genutzt: Auf 2000 Quadratmetern Ackerrandstreifen hat die Gemeinde Wasbüttel jetzt Blühstreifen angelegt, um Insekten Nahrung zu bieten. Und weil jemand, der für Kost sorgt, auch für Logis sorgen muss, gibt es rund um die Alte Schule mehrere Insektenhotels.
Johanniskraut und wilde Möhre, Färberwaid und wilde Malve, Spitzwegerich und gewöhnlicher Hornklee: 39 Sorten stehen auf dem Beutel, in dem die Samenmischung steckt – 40 Prozent Wildblumen, 60 Prozent Kulturpflanzen. „Alles heimische Arten“, sagt Ratsherr Ernst Lütje. „Das ist der Unterschied zu einjährigen Mischungen: Da sind meist keine heimischen Arten dabei.“
Ein Versuch sei das, sagen Bürgermeister Hartmut Jonas und Lütje. „Wir wollten nicht immer nur reden, sondern etwas tun“, so Jonas. Und da die Ackerrandstreifen ohnehin der Gemeinde gehören, beschloss der Rat, an vier Stellen je 200 Meter lange Blühstreifen anzulegen: An der Verlängerung vom Köweken, am Kanal, in Richtung Ohnhorst und in Richtung Martinsbüttel. „Damit tun wir etwas für die Insektenvielfalt, und wir tun etwas zur Verschönerung der Landschaft – das steigert den Erholungswert“, ist Jonas überzeugt.
Um die 1000 Euro hat die Gemeinde in dieses Projekt gesteckt, die Flächen mussten dreimal gefräst – und so von den Gräsern – befreit werden, ehe der Samen zu Beginn der Vegetationsperiode eingebracht wurde. Nun sind Lütje und Jonas gespannt, was daraus wird. Die Blühstreifen, die mit handgemalten Schildern markiert sind, müssen zwei- bis dreimal pro Jahr gemäht werden, „dadurch werden die Pflanzen konkurrenzfähiger zu den Gräsern ringsum“, erklärt Lütje.
Rings um die Alte Schule sind außerdem drei handgefertigte Insektenhotels bezugsfertig, die ersten Etagen sind auch schon bewohnt, zeigt Jonas auf die Pfropfen am Ende der Strohhalme. Hummeln, Scheinwespen, Wildbienen und mehr finden dort ein Zuhause. „Nichts, was sticht“, beruhigt Jonas und ist gespannt, was aus dem Gesamtprojekt wird. „Wenn es klappt, legen wir weitere Blühstreifen an – und sonst lassen wir uns etwas Neues einfallen.“