Lebensgefährlich: Handy statt Aufsicht
Trauriger Trend: Die Schwimmmeister bemängeln, dass Eltern am Beckenrand eher aufs Smartphone schauen, als ihre Kinder im Blick zu behalten.

Lebensgefährlich: Handy statt Aufsicht

Gifhorn. Es ist ein trauriger Trend in diesem Hitzesommer, der zunehmend auch im Freibad Allerwelle zu beobachten ist: Eltern schauen am Beckenrand mehr aufs Smartphone als auf ihre Kinder. „Das erleben wir inzwischen leider täglich“, sagt Martin Kristen, Leiter des Schwimmmeister-Teams. Die Vernachlässigung der Aufsichtspflicht bringe Kinder in lebensbedrohliche Situationen.
Kristen kann die Gedankenlosigkeit und Gleichgültigkeit vieler Väter und Mütter nicht fassen. Gerade an heißen Hochsommertagen sei es für die Schwimmmeister absolut unmöglich, alles im Blick zu haben. Kristen berichtet darüber, dass es täglich bis zu zehn Fälle gebe, bei denen die Schwimmmeister gefordert seien. „Oftmals relaxen beide Elternteile auf der Liegewiese – das Kind planscht derweil mit schlapp aufgepusteten Schwimmflügeln im Nichtschwimmer- oder Attraktionsbecken“, berichtet der Leiter des Schwimmmeister-Teams. „Gemeinsam mit dem Kind machen wir uns dann auf die Suche nach diesen Vätern und Mütter – und müssen uns dann nach einer Ansprache noch böse und patzige Antworten anhören“, ärgert sich Kristen. Gerade wenn Kinder noch nicht schwimmen könnten, müssten Eltern ihren Nachwuchs ständig im Blick haben, fordert auch Allerwelle-Chef Bernd Jendro eine strikte Einhaltung der Aufsichtspflicht und Badeordnung. Ein Siebenjähriger, der von seinem elfjährigen Bruder betreut werde – so etwas werde in der Allerwelle ebenfalls nicht toleriert, so Jendro. Die Betreuungsperson müsse mindestens 16 Jahre alt sein.
Dass manche ihre Kinder, die nicht schwimmen können, allein ins Freibad schicken, kann Bernd Jendro ebenfalls nicht verstehen. „Diese Kinder müssen wir am Eingang abfangen, um sie dann von ihren Eltern abholen zu lassen“, erklärt der Allerwelle-Chef. Eltern, die sich absolut uneinsichtig zeigten, müssten mit Konsequenzen rechnen. „Im schlimmsten Fall droht ihnen ein Badverbot“, berichtet Jendro.