
Kostenlose Warn-App „Nina“ alarmiert nun auch die Gifhorner Bevölkerung
Gifhorn. Hochwasser, Unfälle mit Gefahrguttransportern, Brände von Industrieanlagen: Der Landkreis will seine Bevölkerung künftig besser vor Katastrophen warnen und informieren. Dabei setzt er nicht nur auf neueste Smartphone-App-Technik, sondern auch auf Altbewährtes.
Wenn es brenzlig wird im Kreis Gifhorn, schlägt künftig auch „Nina“ Alarm. „Nina“ ist die „Notfall-Informations- und Nachrichten-App“, die sich jeder kostenlos im App-Store (iOS) oder Google-Play-Store (Android) runterladen kann. „Es können Extremwetterlagen sein, zum Beispiel Hochwasser“, nennt Alexander Hagenbach, Katastrophenschutz-Fachmann des Landkreises, Auslösegründe. Oder eben Unglücksfälle mit Gefahrguttransportern, aber auch Terroranschläge und sogar der Verteidigungsfall. „Nina“ sei nicht geschwätzig, werde nicht im Viertelstundentakt neueste Meldungen „pushen“, sondern nur wirklich Wichtiges vermelden.
„Nina“ soll die Einwohner zu einem bestimmten Verhalten bewegen, etwa sichere Räume aufzusuchen oder die Fenster zu schließen. Damit ist sie fürs Smartphone, was die Verkehrsmeldungen im Radio sind. Mit „Nina“ wolle der Landkreis auch Gerüchten in sozialen Medien entgegen treten, sagt Fachbereichsleiter Michael Funke. „Nina“ verbreite amtliche Meldungen, auf die man sich verlassen kann.
Der Landkreis will sich bei der Modernisierung des Katastrophenschutzes nicht allein auf eine App verlassen. Nicht jeder habe jederzeit Smartphone oder Tablet zur Hand. Und somit kommt das gute alte Sirenennetz ins Spiel. Der vor allem Älteren vielleicht noch bekannte Bevölkerungswarnton – ein einminütiges Auf und Ab des Sirenentons – erlebt seine Renaissance. Er soll bei bedrohlichen Situationen die Bevölkerung „wecken“ und dazu aufrufen, sich in Radio, Fernsehen oder Internet näher zu informieren, was passiert ist und gemacht werden muss.
Dazu sind regelmäßige Probealarme vorgesehen, um das System in der Bevölkerung zu etablieren. Jeden dritten Samstag im Januar und Juni soll um 12 Uhr der Bevölkerungswarnton bei den 232 Sirenen im Kreis Gifhorn zu hören sein und gleichzeitig die App „Nina“ zur Probe Alarm schlagen.