Alles nur Schrott im Gifhorner Südkreis? Von wegen!

Alles nur Schrott im Gifhorner Südkreis? Von wegen!

Rötgesbüttel. Erst vor knapp einem halben Jahr hat Schrotthändler Jan Malitowski (44) seinen Betrieb „Stern Trade“ auf dem Hof der einstigen Straßenmeisterei an der B 4 zwischen Rötgesbüttel und Meine eröffnet – zur Miete in einem kleinen Teil der alten Hallen. „Dass unser Geschäft so schnell so sehr boomen würde, hatten wir nicht erwartet – wir werden bald ein größeres Gebäude beziehen müssen“, kündigt er an. Und Rötgesbüttels Bürgermeister Stefan Konrad ist ihm dabei behilflich: Das ist eine gute Idee – im gesamten Papenteich gab es bislang ja keinen einzigen Schrottplatz.“

„Schrott ist mein Shop“: Jan Malitowski betreibt seit einem halben Jahr Papenteichs einzigen Schrottplatz an der B 4 bei Rötgesbüttel – demnächst steht ein Umzug auf ein größeres Gelände an.

Ausgediente Heizkörper, alte Alufelgen, Kupferkessel und Kochtöpfe, Silberbesteck, Fahrräder und klapprige Camping-Stühle hat Malitowski feinsäuberlich nach ihren Materialien sortiert: Eisen, Stahl und Edelstahl, Blei, V2A und Kupfer, Zink und Zinn sowie Messing, Aluminium und vieles mehr nimmt der Diplom-Techniker für Metalle auf seinem Schrottplatz an. „Aber auch PC-Komponenten wie ausgediente Arbeitsspeicher-Platinen, Motherboards und Grafikkarten können wir wegen des darin verbauten Goldes sehr gut verwerten“, erklärt der gebürtige Pole, der seit zehn Jahren in Deutschland lebt, davon die vergangenen acht mit der erst später nachgekommenen Familie in Rötgesbüttel.
Der Betrieb läuft spitze – und deshalb will Malitowski schon bald ein neues Gelände in Rötgesbüttel beziehen: „Die Verkehrslage an der B 4 ist großartig und außerdem leben wir sehr gerne hier.“ Małgorzata Malitowska (43) ist Geschäftsführerin, Jan Malitowski als Profi mit Hochschulabschluss der technische Leiter: „Wir brauchen etwa 2000 bis 3000 Quadratmeter, komplett versiegelt und zum Schutz der Umwelt mit Ölabscheideanlagen ausgestattet“, erklärt er. Bürgermeister Konrad will notfalls neue Gewerbeflächen in der Gemeinde vorantreiben: „Die Steuereinnahmen können wir gut gebrauchen und der Betrieb wird absolut vorbildlich geführt“, will der Bürgermeister jeglichen vorurteilsbehafteten Verdacht auf eine Schmuddelecke von vornherein ausräumen. Dass es sich beim Rötgesbütteler Schrottplatz um alles andere als einen dubiosen Betrieb handelt, bestätigt auch Gifhorns Polizeisprecher Thomas Reuter: „Da läuft alles absolut koscher – aus polizeilicher Sicht gab es bislang noch nie etwas zu beanstanden.“
Spätestens im nächsten Jahr will Jan Malitowski seinen neuen Betriebshof beziehen: „Und spätestens dann werde ich auch weiteres Personal einstellen.“ Zudem plant er schon jetzt, künftig auch Autoverwertung als weiteren Geschäftszweig anzubieten – „aber selbstverständlich erst, wenn ich die nötigen Genehmigungen habe“. Eine Alternative zu den immer mal wieder durch die Dörfer tingelnden Buntmetallhändler mit ihren Pritschenwagen ist der einzige Schrottplatz im Papenteich allemal: Denn Abgabe und Annahme von Wertstoffen sind in der Bundesrepublik gesetzlich streng geregelt und sogenannte Haustür-Sammlung sowieso verboten.