Wolfsburg: Jagd auf Graugänse hat ein ernstes Nachspiel

Wolfsburg: Jagd auf Graugänse hat ein ernstes Nachspiel

Wolfsburg. Die Jagd auf die vielen Graugänse an Wolfsburger Teichen vor einigen Monaten (hallo berichtete) hatte viele Befürworter, aber auch etliche Gegner. Immerhin sei die ganze Aktion mit den Naturschutzverbänden abgesprochen gewesen, betonte die Stadt. Doch davon wissen die Verbände offenbar gar nichts. „Das muss geklärt werden!“, fordert Andrea Herweg (PUG).

Sprach die Stadt im Vorfeld der Jagd nicht mit Naturschutzverbänden?

Die Politikerin hatte das Thema am Mittwochabend im Ortsrat der Nordstadt angesprochen. So lange hatte sie es zurückgehalten, weil sie erst das Protokoll der vorherigen Sitzung im Oktober Schwarz auf Weiß vorliegen haben wollten. Dort heißt es zur Ausnahmegenehmigung, die zur Jagd auf die Graugänse erteilt wurde: „Auf die Nachfrage von Ortsratsmitglied Frau Herweg teilt Herr Sothmann (städtischer Bürgerdienste-Chef, Anm. d. Red.) mit, dass bei den Vorgesprächen zum Abschuss alle Naturschutzverbände, inklusive NABU, dabei waren und niemand ein Veto eingelegt habe.“
Andrea Herweg hat ganz andere Informationen: „Auf Nachfrage der PUG beim NABU und beim Naturschutzbeauftragten stellte sich heraus, das keiner dieser Naturschutzverbände eingeladen wurde.“ In einer E-Mail betont der Naturschutzbeauftragte der Stadt, Jürgen Schröder: „Konkrete, auch zeitlich bestimmte Maßnahmen – welcher Art auch immer – sind mit uns nicht besprochen worden.“ Auch NABU-Chef Michael Kühn sei nicht angesprochen worden.
Lügt also jemand? Ortsbür-germeisterin Immacolata Glo-semeyer (SPD): „Ich hoffe, das klärt sich im Positiven auf.“