Rauchbombe: VfL-Fans unschuldig

Rauchbombe: VfL-Fans unschuldig

Wolfsburg. Volle Rehabilitation für drei Fußball-Fans des VfL. Sie mussten sich vergangenen Donnerstag vor dem Amtsgericht verantworten, weil sie angeblich Beihilfe zu einem gefährlichen Pyro-Vorfall geleistet haben sollten. Das Ende vom Lied: Die Staatsanwaltschaft zog alle Klagen komplett zurück.

Rauchbombe beim Spiel gegen Frankfurt: Die Täter konnte die Polizei bis heute nicht ermitteln. Drei angeklagte VfL-Fans entpuppten sich als unschuldig..Fotos:(Archiv)

Was am 15. Dezember 2012 in der Singing Area in der VW-Arena passierte, war mehr als ungewöhnlich: Irgendjemand zündete im Heim-Fan-Block eine gigantische Rauchbombe – normalerweise wird Pyrotechnik nur in den jeweiligen Gästeblöcken abgebrannt. Fünf Besucher wurden verletzt, klagten über Hustenanfälle und Augenreizungen.
Der oder die Pyromanen wurden nicht ermittelt, statt-dessen landeten eine Frau (23) und zwei Männer (32 und 42) wegen Körperverletzung auf der Anklagebank. Der Vorwurf: Sie hätten in Absprache mit den Zündlern ein Banner hochgehalten, so dass die Täter unerkannt die Rauchbombe anstecken konnten.
Je länger die Verhandlung dauerte, desto konstruierter erschien der Vorwurf. Natürlich, räumten sie ein, hätten sie das Banner weitergereicht und gehalten – das sei üblich so. In welcher Verbindung sie zu den unbekannten Tätern stehen sollen, blieb unklar. Die Wahrscheinlichkeit einer Verurteilung ging gegen Null, die Oberstaatsanwältin zog die Klagen zurück: „Gut möglich, dass hier drei völlig Unschuldige sitzen.“ Alle drei waren wegen des Ermittlungsverfahrens mit bundesweiten Stadionverboten belegt worden, gegen den 42-Jährigen läuft dies noch. Allerdings dürfte er gute Chancen haben, dass das demnächst aufgehoben wird.