Die Vogelgrippe erreicht Wolfsburg
Teich an der Burg Neuhaus: Uwe Bülter (li.) und Marc Lettau zeigen die Stelle, wo die tote, infizierte Graugans lag.

Die Vogelgrippe erreicht Wolfsburg

Wolfsburg. Jetzt hat die Vogelgrippe Wolfsburg erreicht. Am Burgteich in Neuhaus entdeckten Anwohner das tote, infizierte Tier am Ufer und informierten den Nabu-Vorsitzenden Michael Kühn. Der wiederum schaltete Stadt und Feuerwehr ein.
Tierschützer Kühn, der selbst in Neuhaus wohnt, hatte zu dem Zeitpunkt bereits eine Ahnung, dass es sich um den Virus H5N8 handeln könnte. Denn: Einige Tage zuvor hatte ihm eine Anwohnerin von einer Gans am Burgteich erzählt, die „ein komisches Verhalten“ an den Tag legte. Kühn: „Das Tier hat laut Schilderungen der Frau ganz schwer Luft bekommen.“ Wenige Tage später, am zweiten Weihnachtstag, entdeckten die Neuhäuser Marc Lettau und Uwe Bülter die tote Gans am Ufer des Teichs an der Burg Neuhaus. „Das Gewässer ist sehr sauber. Da lagen noch nie verendete Tiere oder Vögel drin“, sagt Bülter, den der Vogelkadaver deshalb auch stutzig machte. Und wieder liefen die Fäden bei Nabu-Chef Michael Kühn zusammen, der von Uwe Bülter über die tote Graugans informiert wurde. Kühn sah sich vor Ort um, fand das Tier und machte das einzig Richtige: Er rief Stadt und Feuerwehr an. Die Einsatzkräfte bargen den Vogel.
Die Graugans kam zur Untersuchung ins Labor, dort wurde jetzt das für Wild- und Zuchtvögel tödliche Virus festgestellt. Daraufhin reagierte die Stadt mit zwei Sofortmaßnahmen in Neuhaus:
• Im gesamten Neuhäuser Einzugsbereich dürfen Halter bis zum 31. Januar ihre Hunde oder Katzen im Abstand von 50 Metern zu Gewässern nicht frei laufen lassen.
• Im gesamten Neuhäuser Einzugsbereich darf so genanntes Federwild bis zum 31. Januar nicht bejagt werden. Die Jagd ist nur mit Ausnahmegenehmigung oder auf Anordnung des Veterinäramtes erlaubt. Das Virus sei nach aktuellem Kenntnisstand ausschließlich für Tiere gefährlich. „Eine Infektion des Menschen mit dem vorgefundenen Subtypen ist nicht bekannt“, sagt Stadtsprecher Florian Reupke. Zu diesem Ergebnis war zuletzt das Friedrich-Loeffler-Institut gekommen. Die Vogelgrippe oder auch Geflügelpest sei aber eine Erkrankung, „die schnell epidemische Ausmaße annehmen und damit Tierverluste und große wirtschaftliche Schäden zur Folge haben kann“, so Reupke weiter.
Daher gelte es, eine mögliche Ausbreitung zu verhindern.Schon Mitte November hatte das Rathaus im gesamten Stadtgebiet die Stallpflicht für Geflügel erlassen. Damals war gerade der erste Vogelgrippe-Fall im nahen Landkreis Peine bekannt geworden.

❱❱ Für Fragen und Hinweise zur Vogelgrippe steht das Veterinäramt unter Telefon 05361-282141 zur Verfügung.