Starkes Bienensterben: Imker schlagen Alarm
Rötgesbüttel. Seit 32 Jahren betreibt Heinz-Christian Wolter aus Rötgesbüttel die Imkerei als Hobby, doch so etwas hat er bis dato noch nicht erlebt: Mitten in der Hauptsaison sterben Tausende von Bienen. Wolter vermutet, dass Pflanzenschutzmittel die Ursache sind für das Bienensterben und ruft zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Pestiziden auf.

Bienenstöcke: Imker Heinz-Christian Wolter aus Rötgesbüttel sorgt sich wegen des Bienensterbens im heimischen Garten.
Das Bienensterben in Wolters Garten ist kein Einzelfall: „Zwei weitere Imker in Rötgesbüttel sind auch betroffen“, so der 73-Jährige. Die Bienen kehren zurück zum Stock, liegen noch eine Weile zappelnd auf dem Rücken und sterben. Wolters Vermutung: Die Tiere haben beim Sammeln der Blütenpollen Pflanzenschutzmittel aufgenommen. „Ich möchte dafür sensibilisieren, vorsichtig mit Spritzmitteln umzugehen“, lautet sein Appell. Beispielsweise sollten die Spritzmittel nicht direkt auf die Blüte aufgebracht werden.
Von Mai bis Juli ist für die Bienen Hauptsaison. Dann schwärmen die Tiere aus und sammeln Blütenpollen als Nahrung. Im Sommer kann ein Bienenvolk aus bis zu 60.000 Tieren bestehen. Das klingt viel, doch jedes Tier hat seine Aufgabe: Vom Sammeln der Pollen über die Verarbeitung von Pollen und Nektar im Bienenstock bis zur Brutpflege. Sterben „nur“ einige Tausend Bienen, wird das Gleichgewicht empfindlich gestört. Und die Bienen sind bereits durch andere Faktoren geschwächt, beispielsweise die aus Asien eingeschleppte Varroa-Milbe.
Die Bedeutung der Tiere dürfe nicht unterschätzt werden. „Die Biene ist das drittwichtigste Nutztier“, erklärt Wolter. Sie liefert Honig und bestäubt Blüten, ohne die Bienen würden viele Pflanzen gar nicht wachsen. „Das können die übrigen Insekten nicht leisten“, so der Hobby-Imker. Wolter hat einige der Tiere an das Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen in Braunschweig gesandt: „Vielleicht kann dort ermittelt werden, woran die Tiere sterben.“

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