Konrad-Fonds: Kunstverein Salzgitter kritisiert Vergabe der Zuschüsse
Die erste Vergabe von Geld aus dem Konrad-Stiftungsfonds hat bei vielen Empfängern große Freude ausgelöst, nicht aber beim Kunstverein Salzgitter. Dessen Vorsitzender Klaus Berner spricht von einer ungerechten Verteilung.
„Des einen Freud‘ ist des anderen Leid“, kommentiert Berner die Förderung durch die Stiftungsgesellschaft, die insgesamt 1,6 Millionen Euro an 24 Projekte verteilt hat. Er kritisiert die „traurige Bilanz“ für die Kultur. Die Stadt verwechsele offenbar „Kunstrasen mit Kunst“, so Berner mit Blick auf die mehr als eine Million Euro, die vier Sportklubs für neue Plätze erhalten.
Für den Kunstverein, der auf 9.500 Euro für sein Jahresprogramm gehofft hatte, gab es dagegen eine Absage mit „Verweis auf die begrenzten finanziellen Mittel“. Da auch andere Stiftungen keine Zuschüsse zahlten, muss der Kunstverein laut Berner nun auf eine der drei Ausstellungen verzichten. Die zu 90 Prozent ehrenamtlich tätige Gemeinschaft habe im Jahr nur 22.000 Euro zur Verfügung. Wenn die Arbeit des Vereins „trotz andersartiger mündlicher Beteuerungen“ so wenig geachtet werde, will Berner sein Amt 2014 abgeben und bis dahin nur noch zwei bereits zugesagte Ausstellungen organisieren, „sollte der Verein hierfür noch das Geld zusammenbekommen“.
Die Absage heiße nicht, dass auch künftig aus dem Konrad-Fonds keine Mittel an den Kunstverein fließen, so Norbert Uhde, Pressesprecher der Stadt. Die Kritik Berners sei nicht angebracht, von Geringschätzung könne keine Rede sein. Uhde verweist auf die 12.000 Euro, mit denen die Stadt das Programm jährlich fördere. Zudem setze sich der Oberbürgermeister stets bei auswärtigen Zuschussgebern für den Kunstverein ein.